Nach nur fünf Monaten im Amt ist Peter Stöger nicht mehr Rapid-Trainer. Die Hütteldorfer haben am Freitag die Trennung vom 59-Jährigen bekannt gegeben. Mit Stöger muss auch Co-Trainer Thomas Sageder den Hut nehmen. Vorerst wird Stefan Kulovits, ebenso zuletzt als Co-Trainer bei den Grün-Weißen im Einsatz, interimistisch übernehmen.
"Diese Entscheidung fällt extrem schwer, da nicht nur ich Peter Stöger und auch Thomas Sageder für ihre Expertise und ihren Charakter sehr schätze", erklärte Rapids Sport-Geschäftsführer Markus Katzer. "Die Entwicklung der letzten Wochen macht diese Freistellungen aber notwendig. In den letzten zwölf Matches mussten wir achtmal den Platz als Verlierer verlassen", fügte der Sport-Boss an.
Rapid kassierte zuletzt eine 1:2-Niederlage gegen Bundesliga-Schlusslicht GAK und verlor am Donnerstag in der Conference League gegen Polens Vizemeister Rakow Czestochowa klar mit 1:4. Unmittelbar danach hatte Katzer dem Rapid-Trainer eigentlich noch den Rücken gestärkt. Zwölf Stunden später ist de Wiener Geschichte. Am Sonntag folgt nun das Bundesliga-Schlagerspiel gegen formstarken LASK mit Ex-Rapid-Coach Didi Kühbauer an der Seitenlinie.
"Wir wollten nach der letzten Länderspielpause eine Trendumkehr erreichen und waren sehr zuversichtlich das dies gelingt, leider ging die Tendenz aber sowohl beim Heimspiel gegen den GAK als auch am Donnerstag im Europacup in Polen weiter nach unten. Sowohl die letzten Resultate als auch Leistungen haben uns nun zu dieser Entscheidung veranlasst", erklärte Katzer, warum es zum Blitz-Rauswurf Stögers kam.
Die nach Polen mitgereisten Rapid-Fans hatten schon am Donnerstagabend im Stadion "Stöger raus" skandiert und aus Protest gegen die eigene Mannschaft vorzeitig den Auswärtsblock verlassen.
"Nun muss der volle Fokus auf die letzten Spiele des Jahres gelegt werden, parallel sondieren wir selbstverständlich den Markt nach geeigneten Persönlichkeiten für die Position des Cheftrainers ohne einen Schnellschuss machen zu wollen" erklärte Katzer.