Jetzt spricht das Volk

Kaum Vertrauen in FPÖ und Grüne – SPÖ-Bures vor Babler

SPÖ-Ikone Doris Bures ist die beliebteste Politikerin nach Bundespräsident Van der Bellen. Für Schilling und die FPÖ sieht es weit schlechter aus.

Lukas Leitner
Kaum Vertrauen in FPÖ und Grüne – SPÖ-Bures vor Babler
Doris Bures von der SPÖ konnte in der Vertrauensumfrage den zweiten Platz belegen.
APA-Picturedesk; Collage

Der OGM-APA-Vertrauensindex wurde am Freitag veröffentlicht. Dabei wurden die Bürger befragt, ob sie Vertrauen oder kein Vertrauen in die Bundespolitiker Österreichs haben. Die Ergebnisse sprechen für sich, denn es gibt wenige Gewinner und viele Verlierer, ganz vorn dabei ist die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling.

Wem vertraut das Volk?

Das größte Vertrauen haben die Österreicher in ihren Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Sein Saldo aus "Habe Vertrauen" und "Habe kein Vertrauen" liegt dabei 23 Prozentpunkte im Plus. Auch die SPÖ-Politikern Doris Buris machte im Vergleich zur letzten Befragung weiter Boden gut und befindet sich derzeit gleich auf dem zweitem Platz mit 10 Prozent, weit vor SPÖ-Spitzenkandidat Andreas Babler. Dieser liegt im Mittelfeld mit -23 Punkten. Der Unterschied zwischen den beiden ist enorm und beträgt 33 Punkte.

Schilling schadet ganzer Partei

Spannend ist dabei auch die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling, die seit den letzten Wochen mit harten Vorwürfen zu kämpfen hat. Demnach habe sie üble Gerüchte über Freunde, Politiker und Journalisten verbreitet. Eine Unterlassungserklärung, dass sie bestimmte Aussagen nicht mehr tätigen darf, gelangte an die Öffentlichkeit. Das Vertrauen der Bevölkerung in sie scheint stark in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Sie befindet sich auf dem vorletzten Platz mit satten -50 Prozentpunkten. Dahinter liegt nur der ÖVP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mit -55 Prozentpunkten.

Klar ist aber, dass die Vorwürfe gegen Lena Schilling nicht nur sie selbst als Politikerin hart treffen, sondern die ganze Partei, denn lediglich der Gesundheitsminister Johannes Rauch bleibt bei der Umfrage auf einem positiven Wert sitzen (5 Punkte). Andrea Mayer bekommt -3 Punkte, Leonore Gewessler -21, der Vizekanzler Werner Kogler -24 und Sigrid Maurer -29 Punkte. Die letzten beiden hatten sich auf Pressekonferenzen direkt für Lena Schilling ausgesprochen und sie verteidigt.

Geschlossen gegen FPÖ

Einen weiteren interessanten Aspekt wirft die Studie schlussendlich noch auf. Die FPÖ, die derzeit in allen Umfragen die Nase vorne hat und das mit einem deutlichem Abstand zu den anderen Parteien, befindet sich direkt über Lena Schilling. Demnach soll das Volk wenig Vertrauen in den FPÖ-Chef Herbert Kickl haben. Er bleibt auf -47 Prozentpunkten sitzen, und ist damit nur 3 Punkte von Lena Schilling entfernt. Einen Platz darüber befindet sich der freiheitliche EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky mit -40 Punkten.

Grund für das fehlende Vertrauen in die Kandidaten der FPÖ könnte dabei eine geschlossene Meinung der Wählerschaft aller anderer Parteien sein. Dass es diese gibt, lässt sich schwer abstreiten. Immerhin konnte diese auch schon in anderen Umfragen, beispielsweise zu den präferierten Koalitionen in Österreich beobachtet werden. Bedeutet also, dass die FPÖ dennoch die Wahl gewinnen kann, ihr aber auch nur ihre eigenen Wähler vertrauen würden und nicht große Teile der Bevölkerung, wie es bei Doris Bures (SPÖ) oder Alexander Van der Bellen zu sehen ist.

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    Screenshot ORF

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Vertrauensumfrage von OGM-APA zeigt, dass Doris Bures von der SPÖ und Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling unterschiedliche Ergebnisse erzielen
    • Bures liegt weit vor dem SPÖ-Chef Andreas Babler, während Schilling aufgrund von Vorwürfen und Unterlassungserklärungen das Vertrauen verloren hat
    • Auch die FPÖ-Kandidaten Herbert Kickl und Harald Vilimsky erhalten wenig Vertrauen von den Bürgern
    • Dies könnte auf eine geschlossene Meinung der Wählerschaft aller anderer Parteien zurückzuführen sein, was die FPÖ dennoch die Wahl gewinnen lassen könnte
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