Seit neun Jahren pilgert Marcus J. (53) jeden Sonntag ans Grab seiner Mutter am Kagraner Friedhof (Donaustadt). Am Mittwoch gegen 8.45 Uhr machte der Donaustädter dann einen entsetzlichen Fund.
"Meine Mutter hatte am Dienstag ihren Todestag. Weil ich keine Zeit hatte, bin ich erst am Mittwoch in der Früh hin. Gleich beim Grab, in einer Ecke des Friedhofs, habe ich dann etwas liegen sehen. Ich war so geschockt und hab' mich gefragt, was es ist. Es war ein totes Schaf", berichtet der 53-Jährige im "Heute"-Gespräch.
Dem Tier wurden die Hinterbeine gefesselt und die Kehle durchgeschnitten – danach blutete es offenbar aus, wie eine eindeutige Spur auf dem Erdboden zeigt. Marcus J. meldete das tote Tier sofort bei einem nahe gelegenen Blumengeschäft: "Das war selbstverständlich, das war meine Pflicht", meint der Wiener.
In weiterer Folge wurde auch die Polizei alarmiert. Auf "Heute"-Nachfrage bestätigt ein Sprecher: "Ja, der Fall ist uns bekannt. Es wurden Ermittlungen gegen unbekannte Täterschaft wegen des Verdachts der Tierquälerei bzw. Sachbeschädigung eingeleitet. Die Entsorgung des Kadavers wurde in die Wege geleitet."
Warum das Schaf getötet wurde, ist derzeit noch unklar – Vermutungen gibt es einige. Mysteriös ist auf jeden Fall eine daneben liegende Ton- oder Betonschale, in der augenscheinlich Dinge verbrannt wurden. Auch einige Plastikteile liegen verstreut im Gras. Fix ist auf jeden Fall, dass das Tier von Dienstag auf Mittwoch getötet wurde: "Meine Geschwister waren noch am Dienstag am Friedhof, da war von dem Schaf keine Spur zu sehen", erklärt Marcus J.
Auch die Friedhöfe Wien sind bereits informiert: "Wir können bestätigen, dass am Mittwoch am Friedhof Kagran ein verendetes Schaf aufgefunden wurde. Die Polizei ist informiert und prüft den Vorfall. Weitere Informationen liegen uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor."
