Nach dem Vorstoß von ÖVP-Ottakring-Chef Stefan Trittner, der den Yppenplatz als Brennpunkt mit "festgesetzter Drogen-Gewalt" bezeichnete, nimmt nun SPÖ-Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp Stellung. In einer schriftlichen Reaktion nach einer "Heute"-Anfrage macht sie deutlich: Der Bezirk sei keineswegs untätig – im Gegenteil. "Als Bezirk sind wir uns der Herausforderungen bewusst und daher laufend im Austausch mit den unterschiedlichen Institutionen, Akteuren, der Polizei, den Geschäftstreibenden und Anrainern."
In ihrer Antwort listet Lamp konkrete Maßnahmen auf, die bereits umgesetzt wurden. "Orte, die als Verstecke dienen können, werden in enger Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Stadt laufend entfernt. Wir haben die Beleuchtung verbessert, was laut Rückmeldung der Polizei durchaus positiv wirkt." Zusätzlich seien mit der "Grätzlerei" und einem weiteren Container neue Treffpunkte geschaffen worden, "als wichtige Kommunikationsdrehscheibe und Ort des Miteinanders".
Ein zentrales Element des SPÖ-Kurses: Sozialarbeit vor Ort. "Wir haben die Präsenz der Sozialarbeit erhöht, die Personen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen abholt." Auch das Budget wurde massiv aufgestockt – "mittlerweile auf rund 1 Mio. Euro jährlich, auch wenn dies nicht von allen Fraktionen unterstützt wurde."
Gleichzeitig betont Lamp, dass der Bezirk nicht alle Probleme alleine lösen könne. "Es gibt Ebenen, die wir als Bezirk nicht steuern können." Die Zusammenarbeit mit der Polizei sei gut, doch es fehle an Ressourcen – vor allem an Personal.
Lamp mahnt zur parteiübergreifenden Zusammenarbeit – und kritisiert den politischen Tonfall in der Debatte. "Ich bin der festen Überzeugung, dass es hier keine einfache, pauschale Lösung gibt, sondern es braucht hier einen Schulterschluss von allen, ohne daraus politisches Kleingeld zu machen."
Bereits im Sommer sei sie aktiv geworden: "Wir haben uns um einen Termin bei Bundesminister Karner bemüht, der zu einem Gespräch mit dem Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Dr. Franz Ruf, führte." Ein Ergebnis dieses Treffens stehe laut Lamp allerdings noch aus.
Besonders kritisch sieht Lamp den Personalstand bei der Exekutive: "In Ottakring und Hernals fehlen rund 100 Polizistinnen und Polizisten!" Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, haben die SPÖ-Bezirksorganisationen eine Petition gestartet.
Für Lamp steht jedenfalls fest: Der Yppenplatz ist trotz aller Herausforderungen ein Ort mit Bedeutung. "Für mich als Bezirksvorsteherin ist jedenfalls klar: Der Yppenplatz ist so ein wichtiger Ort in diesem dicht besiedelten Gebiet." Und sie ergänzt: "Wir müssen ihn als schönen und sicheren Ort behalten, wo sich jede und jeder wohlfühlen kann und an dem man nach der Arbeit mit den Kindern gerne auf den Spielplatz geht."