Vor wenigen Tagen hat ÖSV-Weltmeisterin Sara Marita Kramer überraschend ihr Karriereende verkündet, nun spricht die Salzburgerin ausführlich über die Gründe. "Das große Ziel Olympia war plötzlich nicht mehr da. Ich habe immer mehr in mir gespürt: Ich will das gar nicht mehr", erklärte die 23-Jährige im Gespräch mit der "Krone".
Das Verpassen der Spiele 2022 in Peking wegen einer Corona-Infektion sei für sie ein tiefer Einschnitt gewesen: "Es hat mich härter getroffen, als gedacht. Ich habe mich extrem schwergetan, wieder den Fokus zu finden."
Auch der Spaß am Sport sei zunehmend verloren gegangen. "Wenn man scheiße springt, dann ist Skispringen echt eine schwierige Sportart", so Kramer. "Alles beim Skispringen war für mich immer anstrengend und hat mir extrem viel Energie gekostet. Diese Waage war einfach nicht mehr im Gleichgewicht." Schon beim Gewinn des Gesamtweltcups 2022 habe sie gespürt, dass sie "nicht mehr dort" sei, "wo ich gerne sein würde".
Ihre größten sportlichen Highlights bleiben dennoch in Erinnerung: der WM-Titel 2021 in Oberstdorf mit dem Team, der erste Weltcupsieg in Sapporo sowie 15 Einzelsiege und 23 Podestplätze insgesamt. Ein Comeback schließt Kramer aktuell aus: "Im Moment ist es definitiv richtig so." Über ihre Zukunft macht sie sich keinen Druck: "Es gibt keinen Plan B. Es fühlt sich richtig gut an, keine Verpflichtungen zu haben."