Klimaschutz

Kein Scherz! Ölkonzernchef wird Klimakonferenz leiten

Die Arabischen Emirate haben den Chef des staatlichen Ölkonzerns zum Präsidenten der COP28 ernannt. Umweltschützer kritisierten die Entscheidung.

Lydia Matzka-Saboi
Sultan Ahmed al-Jaber wird die nächste Weltklimakonferenz leiten.
Sultan Ahmed al-Jaber wird die nächste Weltklimakonferenz leiten.
- / AFP / picturedesk.com

Steigende Emissionen, sinkende Erwartungen an die nächste Weltklimakonferenz COP28. Sie wird von 30. November bis 12. Dezember in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) abgehalten.

Der Grund: Die VAE haben den Chef der nationalen Ölgesellschaft ADNOC, Sultan Ahmed al-Dschaber, zum Präsidenten der diesjährigen UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai ernannt. "Wir werden einen pragmatischen, realistischen und lösungsorientierten Ansatz einbringen, der transformative Fortschritte für das Klima und ein kohlenstoffarmes Wirtschaftswachstum ermöglicht", sagte al-Dschaber laut Regierungsmitteilung.

Der staatlichen Nachrichtenagentur WAM zufolge ist al-Dschaber der erste Firmenchef auf diesem Posten. Er sei der "festen Überzeugung, dass der Klimaschutz heute eine immense wirtschaftliche Chance für Investitionen in nachhaltiges Wachstum" darstelle, sagte al-Dschaber. Die Finanzierung sei der Schlüssel, der Klimaschutzmaßnahmen ermögliche, fügte al-Dschaber hinzu, der auch Industrieminister der Emirate und deren Sonderbeauftragter für den Klimawandel ist.

Kritik von Umweltschützern

Umweltschützer kritisierten die Ernennung des Chefs der Ölgesellschaft und warnten, dass dadurch Fortschritte im Kampf gegen die Erderhitzung verlangsamt werden könnten. Die großen Ölfirmen hätten bei den Klimaverhandlungen unter dem Dach der UN nun endgültig ihre Hände mit im Spiel, twitterte der Professor für Klimawandel vom University College London, Mark Maslin. Reinhard Steurer, Professor für Klimapolitik an der BOKU in Wien, ruft NGOs dazu auf, die COP28 zu boykottieren.

Die Emirate zählen zu den zehn größten Ölproduzenten der Welt. Bei der Vorjahreskonferenz in Ägypten waren laut der Umweltorganisation Global Witness und dem Corporate Europe Observatory mehr als 600 Lobbyisten für Öl, Gas und Kohle registriert. Die Emirate hatten bei der COP27 mit mehr als 1.000 Delegierten die meisten Teilnehmer angemeldet. Global Witness stufte 70 davon als Öllobbyisten ein.

Wichtigster Erfolg der COP27 war die in der Abschlusserklärung festgehaltene Weichenstellung für einen Fonds zum Ausgleich klimabedingter Schäden gewesen. Bei der dringend notwendigen Verringerung des Treibhausgasausstoßes gab es jedoch kaum Fortschritte.

Bei der COP28 in Dubai werden rund 70.000 Teilnehmende erwartet.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com