Endspurt im Wahlkampf

"Kein Taktieren" – SPÖ-Wien warnt vor "blauem Auge"

Der Wahlkampf in der Bundeshauptstadt Wien geht in den Endspurt. Die SPÖ warnt vor einem "blauen Auge" am Wahltag.
Heute Politik
15.04.2025, 15:21

In nur etwas mehr als einer Woche, am 27. April, findet die große Entscheidung in der Bundeshauptstadt statt. Die Parteien befinden sich auf der Zielgeraden und ringen um jede Stimme der Wiener.

Bürgermeister Michael Ludwig liegt in den Umfragen zwar auf dem ersten Platz, laut SPÖ-Landesparteisekretärin und Wahlkampfleiterin Barbara Novak, würde sich damit aber keine "stabile Zweierkoalition" ausgehen, warnt sie am Dienstag.

Aus diesem Anlass veranstaltete die Wiener SPÖ am Dienstag eine Pressekonferenz unter dem Motto "Endspurt im Wahlkampf. Jede Stimme zählt. Es geht um Wien". Novak betonte, dass sich die SPÖ aktuell in der größten Wahlbewegung der Bundeshauptstadt befinde. Die Stimmung bei den rund 5.000 Aktivisten sei gut und die Organisation sei motiviert, so Novak.

Unwahrheit und Fake-News

Der Wahlkampf würde sich immer weiter zuspitzen. Zu Beginn hatte man gemeinsam mit den Neos ein Fairnessabkommen präsentiert, das ein Regelwerk umfasst, mit welchen Wahlmittel die Parteien agieren und welche Grenzen man sich gemeinsam setzt, damit der Respekt und der Anstand aufrecht bleibt. Sowohl Neos, als auch Grüne haben sich entschlossen, dieses Regelwerk zu unterstützen – "andere Parteien leider nicht", bedauert die rote Landesparteisekretärin.

„Ich finde das unendlich schade, denn die Wiener haben es sich nicht verdient, mit solchen Wahlkampfmethoden konfrontiert zu werden“
Barbara NovakSP-Landesparteisekretärin

Wiens Stadt- und SPÖ-Chef Ludwig im "Heute"-Interview

Das wirke sich nun auch auf den Wahlkampf aus: "Unwahrheiten und Fakenews" würden zu Wahlkampagnen gemacht, so Novak. Das würde dazu führen, dass sich die Gesellschaft in Wien spaltet und den Zusammenhalt der Bevölkerung gefährdet. "Ich finde das unendlich schade, denn die Wiener haben es sich nicht verdient, mit solchen Wahlkampfmethoden konfrontiert zu werden", führte die Rote aus.

"Wettbewerb der besten Ideen"

Eigentlich sollte es "ein Wettbewerb der besten Ideen" sein, daran wolle sich die SPÖ auch halten. Novak nannte deshalb die Pläne der Sozialdemokraten, das regionale Gesundheitszentrennetz weiter auszubauen, mit dem Ziel, dass alle 500 Meter ein Zentrum errichtet wird. Insgesamt sollen damit rund 3,3 Milliarden Euro in den in das Gesundheitssystem investiert werden.

Ein weiteres zentrales Thema sei die Bildung und Sprache, vor allem bei den Kindern und Jugendlichen. Novak zeigte sich erfreut, dass mit einem "Wiener in der Bundesregierung" (Anm. Red.: Bildungsminister Christoph Wiederkehr; Neos), die Sprachförderposten in der Bundeshauptstadt angehoben werden, nachdem sie 2017/18 unter der schwarz-blauen Bundesregierung drastisch reduziert worden waren.

Darüber hinaus entwickle sich der Wiener Arbeitsmarkt "in manchen Bereichen sehr gut". Man sehe einen Beschäftigungsrekord und die Arbeitslosigkeit halte sich stabil.

"Könnten mit blauem Auge aufwachen"

Die aktuellen Entwicklungen im Wahlkampf seien hingegen nicht erfreulich. "Alle Parteien versuchen, die Sozialdemokratie zu demobilisieren", so Novak. Das wirke sich auch negativ auf die Wahlbeteiligung aus.

Deshalb sei es jetzt wichtig, am 27. April nicht zu taktieren – "Wer Ludwig will, muss Ludwig wählen", betonte Novak. Ansonsten "könnte man mit einem blauen Auge aufwachen. Immerhin würde sich laut aktueller Sonntagfrage keine stabile Zweierregierung ausgehen.

{title && {title} } pol, {title && {title} } 15.04.2025, 15:21
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