Mehr als zwei Wochen Dauerhitze bis zu 45 Grad haben in Spanien dramatische Spuren hinterlassen: Laut dem Gesundheitsinstitut Carlos III starben zwischen 3. und 18. August 1.149 Menschen an den Folgen der extremen Temperaturen. Für die Schätzung wurde die tägliche Sterberate mit den Vorjahren verglichen - der Einfluss der Gluthitze gilt als gesichert.
Gleichzeitig wüten in mehreren spanischen Regionen weiterhin gewaltige Waldbrände. Seit Jahresbeginn verbrannten laut EU-Daten bereits 373.000 Hektar Land- das entspricht der vierfachen Fläche des Jahresschnitts seit 2006. Die verbrannten Gebiete sind größer als die Fläche der Ferieninsel Mallorca. Vier Menschen kamen bisher landesweit ums Leben.
Besonders betroffen: die Provinzen Zamora, Leon, Ourense, Caceres und die Region Extremadura. Tausende Menschen mussten bereits evakuiert werden, Züge und Straßenverbindungen wurden gesperrt. 3.400 Soldaten und 50 Löschflugzeuge sind im Dauereinsatz - unterstützt von Hilfstrupps aus ganz Europa.
Trotz sinkender Temperaturen bleibt die Lage angespannt. "Hier ist niemand aufgetaucht", klagt Patricia Vila aus dem von den Waldbränden besonders stark betroffenen Dorf Vilamartin de Valdeorras. "Kein einziger verdammter Hubschrauber, nicht ein Flugzeug ist gekommen, um Wasser abzuwerfen und die Lage etwas zu beruhigen", so die 42-Jährige zur Agentur AFP.
Globale Klimakrise als Brandbeschleuniger
Europa erwärmt sich nach Daten des EU-Klimawandeldienstes Copernicus seit den 1980er-Jahren etwa doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt. Forscher sehen im Klimawandel einen Treiber für häufigere und intensivere Hitze- und Dürrephasen - und damit für eine steigende Waldbrandgefahr.