Nachdem "Erin" in der Karibik für Sturzfluten und Zerstörungen gesorgt hat, nimmt der gefährliche Hurrikan nun Kurs auf den Nordatlantik - und in weiterer Folge auf Europa. "Das könnte bei uns spannend werden", warnt der deutsche Meteorologe Dominik Jung von Wetter.net.
Der Wirbelsturm werde bei uns "entweder Regen oder vielleicht auch sehr viel warme Luft aus Afrika zu uns bringen", so Jung weiter. Fakt ist: "Erin" werde ab dem Wochenende das Wetter in West- und Mitteleuropa beeinflussen, heißt es weiter.
Hurrikan "Erin" hatte innerhalb nur eines Tages eine Entwicklung genommen, die "selbst erfahrene Meteorologen sprachlos" machte. "Aus einem vergleichsweise harmlosen Tropensturm wurde in weniger als 24 Stunden ein Hurrikan der höchsten Kategorie 5. Die Böen erreichten bis zu 260 Kilometer pro Stunde", so Jung.
Begleitet wurde die Intensivierung von einem Kerndruckabfall von 75 Hektopascal - ein Wert, der "Erin" in die Spitzenklasse der stärksten Luftdruckabfälle in der gesamten Atlantikgeschichte katapultiert.
Am 19. August war der Tropensturm - mittlerweile "nur" in der Kategorie 4 - in Richtung Bahamas gerast. Auch auf Haiti und in der Dominikanischen Republik wurde mit heftigem Regen, Sturmfluten und katastrophalen Überschwemmungen gerechnet.
Jamie Rhome, stellvertretender Direktor des NHC, sprach von "lebensgefährlichen Strömungen" und bis zu sechs Meter hohen Wellen. Besonders gefährdet waren mehrere Inseln vor der Küste North Carolinas. Urlauber sollten sich vorab über die Lage informieren - Flugausfälle und Sperren seien wahrscheinlich.
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