Aicher war noch nie eine Läuferin der großen Worte. Das änderte sich auch nach dem dritten Weltcupsieg der 22-jährigen Deutschen nicht. Mit 1:30,50 Minuten triumphierte sie vor der Freitags-Siegerin Lindsey Vonn (+0,24) und der Italienerin Sofia Goggia (+0,29) in der Abfahrt von St. Moritz, gab sich im "ORF"-Interview anschließend abgeklärt. Gefühlsausbruch? Fehlanzeige.
"Ich habe mir vorgenommen, ein bisschen mehr auf Zug zu fahren und bin schon zufrieden, dass ich das umsetzen konnte", meinte die 22-Jährige zu ihrer Fahrt.
In einem Rennen, in dem keine Topläuferin fehlerfrei blieb, erwischte die Deutsche die Schlüsselstelle "Weißes Band" noch am besten. Als Aicher dann gefragt wurde, ob dies der Schlüssel zu ihrem dritten Weltcupsieg gewesen sei, fehlten der 22-Jährigen beinahe die Worte. "Äh..., keine Ahnung", wirkte Aicher etwas ratlos, ergänzte dann: "Ich habe einfach versucht, mein Ding durchzuziehen, weiß nicht, wie die anderen gefahren sind. Ich bin einfach mit meiner Performance zufrieden." Ehe der so coolen 22-Jährigen ein Lächeln über die Lippen kam.
Nicht ganz zufrieden gab sich derweil US-Star Vonn. Die 41-Jährige verpasste den Abfahrts-Doppelschlag in St. Moritz – nur logisch, dass die so ehrgeizige US-Amerikanerin Verbesserungspotenzial sah. "Ich bin nicht so zufrieden. Ich war in der Mitte zu eng, nicht gut balanciert. Ich muss mit dem Podest aber zufrieden sein", so die Siegerin von 83 Weltcuprennen, die aber betonte: "Unten bin ich nicht so gut gefahren, morgen gibt es dann noch eine Chance."
Am Sonntag steht noch ein Super-G auf dem Programm.