Trend Micro warnt

KI macht Cyberkriminalität bereits 2026 vollautomatisch

KI-gesteuerte Cyberangriffe setzen 2026 neue Maßstäbe, warnt Trend Micro. Autonome Hacker, selbstlernende Ransomware und was sonst noch droht.
Rene Findenig
18.12.2025, 20:37
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Die Welt der Cyberkriminalität steht vor einem fundamentalen Wandel. Trend Micro, einer der weltweit führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen, warnt in seinem aktuellen Sicherheitsprognosebericht für 2026, dass das kommende Jahr den endgültigen Übergang zu voll industrialisierten Cyberangriffen markieren wird. Demnach werden Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung die Strategien von Hackern so grundlegend verändern, dass Angriffe künftig autonom, schneller und komplexer ablaufen als je zuvor.

"2026 wird als das Jahr in Erinnerung bleiben, ab dem Cyberkriminalität nicht länger auf kriminellen Dienstleistungen basierte, sondern zu einer vollständig automatisierten Branche wurde", erklärt Ryan Flores, Lead of Forward-Looking Threat Research bei Trend Micro. "Wir erleben den Beginn einer Ära, in der KI-Agenten ohne menschliches Zutun Schwachstellen entdecken, ausnutzen und monetarisieren."

KI als Treiber autonomer Cyberangriffe

Der Bericht zeigt, dass generative KI und agentenbasierte Systeme die Ökonomie der Cyberkriminalität revolutionieren. Autonome Angriffskampagnen werden in Echtzeit angepasst, Malware schreibt ihren eigenen Code ständig neu, und Deepfake-Technologien ermöglichen ausgefeilte Social-Engineering-Taktiken. Unternehmen sehen sich dadurch Angriffen in bisher ungekanntem Tempo und Ausmaß gegenüber.

Besonders kritisch werden laut Trend Micro hybride Cloud-Umgebungen, Software-Lieferketten und KI-Infrastrukturen. Manipulierte Open-Source-Pakete, kompromittierte Container-Images oder privilegierte Cloud-Identitäten werden zunehmend als Angriffsvektoren genutzt. Staatlich geförderte Gruppen setzen zudem auf die Strategie "jetzt sammeln, später entschlüsseln" – sie lagern Daten, um sie später mit Quantencomputing auszuwerten.

Selbstlernende Erpressungs-Algorithmen

Auch Ransomware durchläuft einen radikalen Wandel, so die Analyse. KI-gesteuerte Systeme übernehmen die Zielidentifikation, Schwachstellenausnutzung und die eigentlichen Erpressungsaktionen. Automatisierte "Verhandlungs-Bots" kommunizieren mit Opfern, wodurch Angriffe schwerer nachzuverfolgen und persistent werden. Der Fokus liegt zunehmend auf der systematischen Monetarisierung von Daten und nicht mehr nur auf Verschlüsselung.

Trend Micro betont, dass Unternehmen sich auf diese Entwicklungen einstellen müssen. Ein rein reaktiver Ansatz reiche künftig nicht mehr aus. Stattdessen sollten IT-Sicherheit, ethische KI-Nutzung, adaptive Verteidigungsmechanismen und menschliche Aufsicht über KI-Prozesse integraler Bestandteil von Geschäftsmodellen sein. Wer die Prinzipien beherzige, könne Innovation und Sicherheit vereinen und die digitale Resilienz der Organisation stärken.

{title && {title} } rfi, {title && {title} } 18.12.2025, 20:37
Jetzt E-Paper lesen