In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierte heute, Mittwoch, FPÖ-Landesrätin Susanne Rosenkranz gemeinsam mit AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern, Arbeiterkammer NÖ-Präsident Markus Wieser und Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker die Eckpunkte der Insolvenzstiftung für die gekündigten Kika/Leiner-Mitarbeiter.
"Mit 1. Mai starten wir die durch die Insolvenz von Kika/Leiner notwendig gewordene Arbeitsstiftung. Bis zu 300 Personen können innerhalb der Eintrittsfrist von 1. Mai 2025 bis 31. Dezember 2026 darin Platz finden", wird Rosenkranz in einer Aussendung zitiert.
Und weiter: "Wir hoffen natürlich, dass viele ehemalige Mitarbeiter von Kika/Leiner bereits durch die Maßnahmen des AMS rasch wieder in den Arbeitsmarkt zurückfinden. Aber für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, steht mit der Arbeitsstiftung ein Instrument zur Verfügung, um Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden, den Betroffenen neue Perspektiven zu bieten und gleichzeitig dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken", erklärte Rosenkranz und betonte, dass spezielle Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen - vor allem in nachgefragten Berufsfeldern wie etwa Pflege oder Berufe auf der Mangelberufsliste - im Zentrum der Arbeitsstiftung stünden.
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern dazu: "Der Handel ist in Niederösterreich traditionell eine starke und beschäftigungsintensive Branche, verzeichnet aber seit dem letzten Jahr einen Rückgang bei den unselbständig Beschäftigten von -1,3% gegenüber 2023. Die Arbeitslosigkeit in der Branche stieg im März mit einem Plus von +6,0% überproportional an. Ziel der Arbeitsstiftung ist, allen, die durch die Kika/Leiner-Insolvenz ihren Arbeitsplatz verloren haben, ein attraktives Angebot machen zu können und so Langzeitarbeitslosigkeit zu verhindern."
Diese Stiftung sei "ein sehr gutes Instrument, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nach einer Insolvenz mit einer beruflichen Qualifizierung neue Perspektiven zu ermöglichen. Das ist gerade in Zeiten großer Nachfrage nach Fachkräften besonders wichtig. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können sich darauf verlassen, in dieser Zeit auch die notwendige Unterstützung zu erhalten. Sie profitieren letztlich von einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die dann natürlich auch ein entsprechendes Entgelt bringt", so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser.
Mit der Arbeitsstiftung setze man "ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Qualifikation und Zukunft. Wir unterstützen Menschen in schwierigen Zeiten und schaffen gleichzeitig Perspektiven für unsere Wirtschaft. Denn nur mit gut ausgebildeten Fachkräften können unsere Unternehmen in einem fordernden Umfeld bestehen. Die Arbeitsstiftung ist ein wichtiger Baustein, um Chancen zu eröffnen – für Betriebe wie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", betonte wiederum Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich.
Als Träger der Stiftung wurde AGAN (ArbeitGeber & ArbeitNehmer – Gesellschaft zur Förderung der Niederösterreichischen Wirtschaft) beauftragt. "Die Gesellschaft bringt umfassende Erfahrung im Management von Arbeitsstiftungen mit", heißt es in der Aussendung weiter.
AGAN übernimmt das Case Management, stellt die Infrastruktur, analysiert individuelle Bedürfnisse und vermittelt gezielt weiter. Schulungen werden über bewährte Bildungseinrichtungen individuell organisiert. AGAN wird im Hinblick auf die Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit erfolgsbasiert vergütet – nur für tatsächlich teilnehmende Personen.
"Niemand wird zurückgelassen und die FPÖ rund um Landesrat Susanne Rosenkranz sorgt dafür, dass neue Chancen entstehen", unterstützt auch FPÖ Niederösterreich-Arbeitssprecher und Landtagsabgeordneter Jürgen Handler den Start der Insolvenzstiftung mit Anfang Mai.
Gerade nach der Kika/Leiner-Pleite bräuchten viele Betroffene dringend eine neue berufliche Perspektive. "Und genau hier setzen Insolvenzstiftung und Förderprogramme an. Damit helfen wir nicht nur den Insolvenz-Opfern in einer turbulenten Zeit, sondern stärken den heimischen Arbeitsmarkt nachhaltig", so Handler.
Das Land stellte gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice drei Mio. Euro für die Stiftung zur Verfügung.
Katja Seitner, Landesgeschäftsführerin des Niederösterreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes sagt: "Mit dem Start der Kika/Leiner-Insolvenzstiftung sehen wir unsere Forderung von Mitte Dezember als erfüllt an. Es ist ein wichtiger Schritt, den Betroffenen zu helfen und ihnen neue berufliche Perspektiven, zum Beispiel im Bereich der Pflege, zu eröffnen."