Es ist eines der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder: Pakistan. Zugleich ist es das Land mit einer der höchsten Zahl an Kinderehen weltweit. Ein erschreckender Trend, der sich aufgrund des Klimawandels weiter verschärft.
In der südlichen Provinz Sindh, die jeden Sommer von heftigen Monsunregen und Rekordtemperaturen heimgesucht wird, werden junge Mädchen nach Klimakatastrophen oft von ihren Eltern aus finanziellen Gründen verheiratet.
Vor allem bei den schweren Überschwemmungen von 2022 wurden im Süden des Landes viele Dörfer zerstört, die Fluten setzten ein Drittel des Landes unter Wasser. Bei den überlebenden Familien stieg die Zahl der Kinderehen sprunghaft an, wie zwei Journalistinnen vor Ort recherchierten.
In vielen Regionen Pakistans ist es ohnehin traditionell üblich, Mädchen früh zu verheiraten. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch den Monsun verursacht werden, verstärken diesen Druck und führen dazu, dass mehr Kinderehen geschlossen werden.
Überschwemmungen und die daraus resultierenden Schäden an Infrastruktur und Schulen führen dazu, dass Mädchen oft keine Möglichkeit haben, ihre Bildung fortzusetzen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie früh verheiratet werden.
Die gesundheitlichen Risiken für früh verheiratete Mädchen sind hoch: Kinderehen haben oft schwerwiegende körperliche und seelische Folgen für die betroffenen Mädchen – einschließlich eines erhöhten Risikos für Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt.