"Häuser nicht verlassen!"

Unwetterwarnstufe Rot – Sintflut-Regenfälle in Toskana

Geschäfte und Schulen sind bereits geschlossen, die Behörden rufen die Menschen zu "äußerster Vorsicht auf" – in Florenz und Pisa tobt Hochwasser.
Bernd Watzka
14.03.2025, 15:34

Schwerste Unwetter haben am Freitag die italienische Toskana heimgesucht. Die Behörden erhöhten eine Unwetterwarnung für bei Österreichern beliebte Urlauber-Städte wie Florenz und Pisa von Orange auf Rot, nachdem zuvor sintflutartige Regenfälle über die Region niedergegangen waren.

Die Bevölkerung wurde aufgefordert, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Der Fluss Arno steht unter Beobachtung. In Florenz erreichte er einen Pegelstand von mehr als 3,6 Metern, wie der ORF berichtete.

Geschäfte und Schulen geschlossen

Vorbereitung auf das Schlimmste: Die Stadtverwaltung von Prato nördlich von Florenz ordnete bereits die Schließung aller Geschäfte und Unternehmen an. Die Behörden erklärten, diese Vorsichtsmaßnahme sei notwendig, da die Gefahr bestehe, dass örtliche Flüsse und Bäche über die Ufer treten.

Behörden warnen: "Häuser nicht verlassen!"

Der Fluss Rimaggio trat bei heftigen Regenfällen in der toskanischen Stadt Sesto Fiorentino nördlich von Florenz über die Ufer. Alle Hauptstraßen in der Stadt wurden überflutet. Die Gemeinde rief die Bewohner in den sozialen Netzwerken auf, ihre Häuser nicht zu verlassen und sich in die oberen Stockwerke der Gebäude zu begeben.

Fährverbindungen nach Elba ausgesetzt

In über 60 Gemeinden der Toskana wurden die Schulen geschlossen, auch Fährenverbindungen zur Insel Elba wurden vorerst ausgesetzt. Der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, forderte die Aktivierung des Zivilschutzes. In der Provinz Lucca kam es zu einigen Erdrutschen, deretwegen die Straße zum Apennin-Berg Abetone unterbrochen wurde.

Hochwasser auch in Emilia-Romagna

In der Emilia-Romagna gilt unterdessen die höchste Unwetterwarnstufe. Nach den verheerenden Überschwemmungen von 2024 wächst dort die Angst vor einer erneuten Katastrophe. Städte wie Bologna, Modena, Ravenna und das Strandbad Rimini waren stark betroffen, 2.500 Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet werden.

In gefährdeten Gebieten sind nun Evakuierungen angeordnet worden, vor allem für Bewohner in Erdgeschossen und in Flussnähe. Die Schulen blieben geschlossen, Parks und Friedhöfe sind gesperrt. Unternehmen wurden aufgefordert, auf Homeoffice-Lösungen auszuweichen.

Fünf schlimme Auswirkungen des Klimawandels auf Italien

Aufgrund seiner Lage am Mittelmeer ist Italien besonders bedroht

  • Überschwemmungen: Neben Dürren kommt es auch zu häufigeren und intensiveren Überschwemmungen. Diese Extremwetterereignisse führen zu erheblichen Schäden an Infrastruktur und Landwirtschaft.
  • Dürren: Italien erlebt zunehmend längere und intensivere Dürreperioden, insbesondere im Norden des Landes. Der Wasserstand des Po-Flusses, der wichtigste Fluss Norditaliens, erreicht imemer öfter historische Tiefstände.
  • Temperaturanstieg: Die Temperaturen in Italien steigen kontinuierlich an. Besonders betroffen ist der Norden des Landes, wo die Temperaturen im Sommer um mehrere Grad steigen könnten.
  • Gletscherschmelze: In den italienischen Alpen schmelzen die Gletscher schneller als je zuvor. Ein Beispiel dafür ist der Gletscher am Berg Marmolata, von dem im Juli 2022 ein großes Stück abbrach.
  • Landwirtschaft: Die landwirtschaftliche Produktion leidet unter den extremen Wetterbedingungen. Ernteausfälle sind häufig, insbesondere in der Po-Ebene, wo Reis, Mais, Getreide und Soja angebaut werden
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