Schwerste Unwetter haben am Freitag die italienische Toskana heimgesucht. Die Behörden erhöhten eine Unwetterwarnung für bei Österreichern beliebte Urlauber-Städte wie Florenz und Pisa von Orange auf Rot, nachdem zuvor sintflutartige Regenfälle über die Region niedergegangen waren.
Die Bevölkerung wurde aufgefordert, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Der Fluss Arno steht unter Beobachtung. In Florenz erreichte er einen Pegelstand von mehr als 3,6 Metern, wie der ORF berichtete.
Vorbereitung auf das Schlimmste: Die Stadtverwaltung von Prato nördlich von Florenz ordnete bereits die Schließung aller Geschäfte und Unternehmen an. Die Behörden erklärten, diese Vorsichtsmaßnahme sei notwendig, da die Gefahr bestehe, dass örtliche Flüsse und Bäche über die Ufer treten.
Der Fluss Rimaggio trat bei heftigen Regenfällen in der toskanischen Stadt Sesto Fiorentino nördlich von Florenz über die Ufer. Alle Hauptstraßen in der Stadt wurden überflutet. Die Gemeinde rief die Bewohner in den sozialen Netzwerken auf, ihre Häuser nicht zu verlassen und sich in die oberen Stockwerke der Gebäude zu begeben.
In über 60 Gemeinden der Toskana wurden die Schulen geschlossen, auch Fährenverbindungen zur Insel Elba wurden vorerst ausgesetzt. Der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, forderte die Aktivierung des Zivilschutzes. In der Provinz Lucca kam es zu einigen Erdrutschen, deretwegen die Straße zum Apennin-Berg Abetone unterbrochen wurde.
In der Emilia-Romagna gilt unterdessen die höchste Unwetterwarnstufe. Nach den verheerenden Überschwemmungen von 2024 wächst dort die Angst vor einer erneuten Katastrophe. Städte wie Bologna, Modena, Ravenna und das Strandbad Rimini waren stark betroffen, 2.500 Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet werden.
In gefährdeten Gebieten sind nun Evakuierungen angeordnet worden, vor allem für Bewohner in Erdgeschossen und in Flussnähe. Die Schulen blieben geschlossen, Parks und Friedhöfe sind gesperrt. Unternehmen wurden aufgefordert, auf Homeoffice-Lösungen auszuweichen.