Wien

Kinderimpfungen in Wien wohl schon ab nächster Woche

Wien verschärft die Corona-Regeln. Auch Kinderimpfungen werden vermutlich ab Ende kommender Woche angeboten, so Wiens Gesundheitsstadtrat Hacker.

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Wien verschärft die Corona-Regeln. Auch Kinderimpfungen werden vermutlich ab Ende kommender Woche angeboten. (Symbolbild) 
Wien verschärft die Corona-Regeln. Auch Kinderimpfungen werden vermutlich ab Ende kommender Woche angeboten. (Symbolbild) 
Frank Hoermann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag neue Spielregeln in Wien an. Die Verschärfung ab 12. November trifft vor allem den Anteil der ungeimpften Bevölkerung. Beschlossen wurde nämlich im Prinzip ein "Freizeit-Lockdown" für nicht vollständig gegen Corona immunisierte Personen.

2G-Regel in Wien

Bislang galten in der Bundeshauptstadt ohnehin schon strengere Regeln. Zutritt zu Gastro und Co. gab es nur für genesene, geimpfte und PCR-getestete Personen – gemäß der 2,5G-Regel. Angesichts der steigenden Zahlen sieht Wien dies aber nicht mehr als ausreichend und hat sich dazu entschlossen, Personen, die weder geimpft noch genesen sind, gänzlich aus vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens auszuschließen.

Beratungen von Bund & Ländern

Die 2G-Regel tritt in Wien Ende kommender Woche in Kraft – doch zieht der Rest Österreichs nach? Am Freitagabend finden Beratungen der Regierung mit den Landeshauptleuten zu weiteren Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie statt. Ob auch hier der Wiener Weg eingeschlagen wird, bleibt abzuwarten. Wünschenswert wäre dies, zumindest wenn es nach Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) geht. 

Jener war am Freitag zu Gast im "Ö1-Morgenjournal" und äußerte sich zu den am Donnerstag beschlossenen Knallhart-Regeln für die Bundeshauptstadt. Jene seien angesichts der aktuellen Situation und insbesondere wegen der Lage auf den Intensivstationen zu notwendig. Abzuwarten, bis die Zahlen weiter steigen, sei nicht mehr tragbar. Daher habe Wien die Maßnahmen der Stufe vier vorgezogen – dies wünsche man sich auch für den Rest des Landes, so Hacker.

Teil-Lockdown für Ungeimpfte

Die Ausschließung ungeimpfter Personen aus dem gesellschaftlichen Leben kommt einem Teil-Lockdown nahe. Kann dies einen weiteren Anstieg auf den Intensivstationen in der Bundeshauptstadt tatsächlich verhindern? Auf diese Frage reagierte der Stadtrat zunächst wie folgt: 

 "Naja, es ist kein Teil-Lockdown. Der Teil-Lockdown wäre die Stufe 5."

Man habe lediglich die Stufe vier vorgezogen. "Der Lockdown für Ungeimpfte in der Diktion des Gesundheitsministeriums wäre erst in der Stufe 5." Hier seien aber noch etliche Fragen offen. Es sei etwa nicht klar, wie "sie sich das vorstellen". 

Christkindlmarkt findet statt

Wie Hacker bereits im Interview mit "Heute" schilderte, wurden die Christkindlmärkte in vielen Städten wegen der aktuell steigenden Zahlen abgesagt. So weit wird es in Wien aber nicht kommen – "bei uns finden sie mit 2G-Regel statt. Wenn man nicht impfen geht, muss man den Punsch in Wien zuhause trinken." 

Man habe sich für den 2G-Weg entschieden, um gewisse Dinge – wie eben die Christkindlmärkte – zu ermöglichen. Ungeimpfte auszuschließen, sei der richtige Weg: "Auch wenn es unsympathisch für die Betroffenen ist: Die vierte Welle ist die Welle der Ungeimpften."

PCR aussagekräftiger?

Ist der Nachweis einer Impfung, die vielleicht schon Monate zurückliegt, wirklich aussagekräftiger als ein aktueller PCR-Test?  

 "Ja natürlich könnte man auch sagen, es ist der PCR-Test der bessere, weil das natürlich der hochaktuelle Nachweis ist."

"Und wie wir wissen, ist die Impfung ja kein Schutz vor der Ansteckung per se, sondern das ist der Schutz vor der schweren Erkrankung", setzt Hacker fort. Allerdings reduziere die Impfung das Ansteckungs- und Infektionsrisiko, "nämlich sowohl das Risiko, sich selbst anzustecken, als auch das Risiko, andere anzustecken", stellt Hacker klar. 

Kinderimpfungen starten

Um auch die jüngsten in der Bevölkerung vor Corona zu schützen, können sich schon sehr bald Kinder ab fünf Jahren impfen lassen. Auch einen Zeitpunkt definierte Hacker:

 "Ich schätze Ende nächster Woche, übernächste Woche spätestens wird es die Möglichkeit geben."

Geimpft werden sollen die Kinder unter anderem in Impfstraßen. Wien prescht also neben seiner 2G-Regel auch damit vor. Die offizielle Prüfung der EU ist zwar noch nicht abgeschlossen, doch man reagiere damit auf den "großen Nachfragedruck" der Eltern.

Etliche Ärzte würden in Wien schon seit einiger Zeit "Off label"-Impfungen anbieten. "Wir empfehlen es noch nicht, so lange es keine Zulassung gibt", sagt Hacker. Allerdings mache man die Impfung für Interessierte möglich.

Spaltung der Gesellschaft

Das Ausschließen ungeimpfter Personen führe zu Vorwürfen, dass dadurch die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben werde. Dies weist Hacker allerdings zurück. Jene, die Menschen Vitamin C im Kampf gegen Corona empfehlen, seien die Spalter. "Die Schwurbler im Ärztekittel", die Covid leugnen, sollten auf Covid-Stationen ohne Schutzausrüstung arbeiten. "Und dann schauen wir, wie ernst die Ansage ist, 'Es ist eh nicht ernst zu nehmen'", so Hacker.

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