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Kino, Schnitzel und Co. bald nur noch mit Schnelltest?

Viele Experten sind der Meinung, dass die Rückkehr zur Normalität noch etwas länger dauert. Antigen-Schnelltests bieten einen Lösungsansatz.

Stefanie Riegler
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Wird ein Restaurant- oder Kinobesuch nur noch mit einem Schnelltest möglich sein?
Wird ein Restaurant- oder Kinobesuch nur noch mit einem Schnelltest möglich sein?
Britta Pedersen / dpa / picturedesk.com

In der derzeitigen Situation ist es nur schwer vorstellbar, wie eine Rückkehr zur Normalität überhaupt aussehen könnte. Mehrere Politiker fordern bereits einen dritten Lockdown, sollten die Corona-Neuinfektionen nicht sinken.

Auch wenn die Impfung immer näher rückt, dämpfen Wissenschaftler die Hoffnung. Bis zum Sommer wird wohl keine Normalität einkehren, meinte der AKH-Infektiologe Heinz Burgmann unlängst.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil schlug im "Heute"-Interview vor, dass ab kommenden Jahr etwa bestimmte Freizeitaktivitäten mit einem Antigen-Schnelltest möglich sein sollen.

Zwei Szenarien: Schnelltests oder Durchimpfung

"In gewissen Lebenssituationen muss 2021 wieder Normalität einkehren und ich glaube nicht, dass die Impfung so bald Entspannung liefert. Ich denke: Der Schlüssel wird sein, ob man sich freitesten kann. Für das Leben. Also einen Wirtshausbesuch, eine Hochzeit, ein Thermenurlaub – das muss mit einem Antigen-Schnelltest möglich sein", so der SPÖ-Politiker.

Das Konzept wurde bereits vom Verband der Österreichischen Nachtgastronomen (VÖNG) vor drei Monaten vorgelegt, wie VÖNG-Obmann Stefan Ratzenberger gegenüber "Heute" betonte. Es gebe laut seinen Aussagen nur zwei Möglichkeiten, um eine Rückkehr zur Normalität zu ermöglichen: Schnelltests für 36 Stunden oder eine Durchimpfung der Bevölkerung. Da das zweite Szenario noch nicht so bald möglich sein wird, bieten die Antigentests eine Lösungsmöglichkeit im kommenden Jahr.

"Für ein paar Euro 36 Stunden Freiheit"

"Unser Modell sieht vor, dass man sich mit ein paar Euro 36 Stunden Freiheit kauft", erklärt Ratzenberger. Konkret nannte der VÖNG-Obmann acht Euro. An neuralgischen Punkten in Österreichs Städten sollten Teststationen eingerichtet werden, um einerseits die Online-Registrierung vorzunehmen und andererseits den Schnelltest durchzuführen.

In Frage kommen dafür alle jene Bereiche, die derzeit stark eingeschränkt oder geschlossen sind, wie z.B. die Nachtgastronomie, Theater, Oper, Kongresse oder Messen. "Natürlich wird der Umgang mit medizinischen Daten nach Vorgaben der DSGV streng eingehalten", betont Ratzenberger.

Mit einer Registrierung und dem Schnelltest könne man sich dann für 36 Stunden "frei" bewegen und z.B. eine Bar besuchen, ins Kino oder Theater gehen. Die Lokale und Einrichtungen könnten dann Gutscheine zur Verfügung stellen, wie etwa ein Gratis-Getränk oder Gratis-Popcorn.

Ein Drittel der Nachtlokale muss zusperren

Das Modell wäre auch für Messen und Kongresse denkbar. Laut Ratzenberger bestehe im Tourismus großes Interesse daran. Das Konzept müsse aber noch zu Ende verhandelt werden, Gespräche mit dem Tourismusministerium habe es bereits gegeben.

Gerade die Nachtgastronomie wurde von der Pandemie am härtesten getroffen. "Die Lokale sind seit über zehn Monaten zu. Die Hilfen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir stehen vor vielen verschleppten Insolvenzen. Von einem Drittel der Betriebe werden wir uns verabschieden müssen", meint Ratzenberger.

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