Coronavirus

Kleinkinder landen wegen Omikron immer öfter im Spital

Die Omikron-Variante scheint in Afrika vor allem junge Leute zu befallen, wie eine Expertin berichtet. Die Datenlage ist zurzeit aber noch dünn.

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Warum auch für Kinder die Corona-Impfung sinnvoll ist, zeigen erste Daten zur neuen Variante aus Südafrika.
Warum auch für Kinder die Corona-Impfung sinnvoll ist, zeigen erste Daten zur neuen Variante aus Südafrika.
Matthew Martin Brink Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Die Omikron-Variante des Coronavirus scheint in Südafrika entgegen der Erwartungen der Forschenden zunehmend auch junge Kinder zu befallen. "Es gibt eine Zunahme bei Spitaleinlieferungen von Kindern bis fünf Jahre", sagte Michelle Groome vom Nationalen Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) gegenüber "n-tv".

Afrika wartet auf Impfstoffe

So habe es alleine im Ballungsraum um die südafrikanische Hauptstadt Pretoria in den vergangenen zwei Wochen fast 100 Hospitalisierungen von jungen Kindern gegeben. Somit bilden junge Kinder nach den über 60-Jährigen nun die zweitgrößte Gruppe der Hospitalisierten, ein klarer Trendwechsel gegenüber den vorausgegangenen Infektionswellen.

Groome warnt aber vor voreiligen Schlüssen: Es sei noch zu früh, um aus den vorhandenen Daten langfristige Entwicklungen vorauszusagen. Eine Gemeinsamkeit aller Patientinnen und Patienten: Die Eltern der Kinder waren nicht geimpft, wie die NICD-Medizinerin Waasila Jassat sagt. Erst ein Viertel der Bevölkerung ist geimpft, viele afrikanische Länder warten nach wie vor auf Impfstoffe. Jassat schließt nicht aus, dass Kleinkinder durch die Omikron-Variante empfänglicher für das Virus seien als zuvor.

Kliniken haben noch Kapazität

Laut "n-tv" gibt es trotz ansteigenden Behandlungen in den Kliniken noch keine Engpässe. Im bisherigen Pandemieverlauf traten fast 80 Prozent der südafrikanischen Corona-Fälle in den Gebieten um die Metropolen Johannesburg und Pretoria auf, wie Gesundheitsminister Joe Phaahla sagt. Nun werde aber auch in den Provinzen ein langsamer Anstieg beobachtet. Omikron gilt nach ersten Erkenntnissen zwar als hochansteckend, soll bei geimpften Personen aber nur milde Erkrankungen auslösen.

In Südafrika zeigten fast 80 Prozent aller DNA-sequenzierten Corona-Testergebnisse eine Omikron-Infektion an, hatte die NICD am Vortag bekanntgegeben. Laut der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) wurden vergangene Woche in ganz Afrika 52.300 Neuinfektionen gezählt – 105 Prozent mehr als in der Vorwoche. Rund 31.000 Neuinfektionen entfielen auf Südafrika.