Klimaschutz

"Ganzer Trakt voll Aktivisten": Klima-Shakira über Häfn

"Ziviler Widerstand ist notwendig", sagt Anja Windl, Aktivistin der Letzten Generation, im "Heute"-Talk mit Anna Radman.

Anja Windl im "<em>Heute</em>"-Talk.
Anja Windl im "Heute"-Talk.
Denise Auer

Den fünften Tag in Folge haben Aktivisten der Letzten Generation Hauptverkehrsrouten in Wien zum Ziel ihrer Blockade-Aktionen gemacht. Am Freitag wurden die Schüttelstraße und die Ostautobahn sowie die Stadionbrücke auserkoren. Die Proteste gehen nächste Woche weiter, dann gäbe es ein längere Pause.

Fühlt sich verpflichtet, Klimaschutz einzufordern

Anja Windl (25) studiert in Klagenfurt Psychologie und ist eines der bekanntesten Gesichter der "Letzten Generation". Früher war sie bei Demos von "Fridays For Future", doch diese Protestform habe zuletzt wenig Wirkung gezeigt, daher klebe sie sich jetzt lieber auf Straßen fest. Acht Mal ist sie schon festgenommen worden, erzählt Windl im "Heute"-Talk.

Die Zeit dränge, "wir haben nur mehr zwei, maximal drei Jahre Zeit, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise abzuwenden", sagt Windl. Sie fühle sich verpflichtet, Klimaschutz von der Regierung einzufordern. 

"Österreich macht zu wenig! Die Klimakrise rast voll auf uns zu. Die Regierung schafft es nicht einmal, die einfachsten Maßnahmen umzusetzen." Windl fordert eine Temporeduktion, also Höchstgeschwindigkeit 100 km/h auf der Autobahn, und dass kein neues Geld für Öl- und Gasförderung mehr ausgegeben werde.

Aktivistin lebt vegan, ist zehn Jahre nicht mehr geflogen

Acht Mal sei sie schon festgenommen worden, erzählt Anja Windl. Die Polizei sei grundsätzlich immer korrekt mit ihr umgegangen. Als sie das erste Mal festgenommen wurde, hatte sie ein mulmiges Gefühl, "da schluckst du schon, wenn du zu einer Einzelzelle geführt wirst", sagt Windl. Gleichzeitig wisse sie, dass sie nicht allein sei, "der ganze Trakt ist ja voll mit Klimaaktivisten, die aus dem selben Grund einsitzen, das gibt mir dann schon Halt!"

Mit den Aktionen wolle man ganz bewusst "die Gesellschaft stören", gleichzeitig habe sie Verständnis, dass dies die Menschen in ihrem Alltag nervt: "Leute müssen ihrem Alltag nachgehen, da ist es nicht cool, wenn du da aufgehalten wirst, das verstehe ich!"

Zu den beiden deutschen Klimaaktivisten gefragt, die kürzlich nach Bali auf Urlaub gefahren sind, antwortet Windl, dass man hier unterscheiden müsse: "Ganz grundsätzlich ist das eine individuelle Entscheidung, die beiden sind dort ja auch als Privatpersonen hingeflogen. Selbst wenn jemand täglich Kurzstrecke fliegt, tut er immer noch mehr, wenn er sich zusätzlich auf die Straße klebt und für Klimaschutz einsetzt", findet Windl.

Sie selbst will mit gutem Beispiel vorangehen, lebt seit acht Jahren vegan, ist "schon zehn Jahre nicht mehr geflogen" und "hat es auch nicht mehr vor". Der Großteil ihrer Kleidung sei "Second Hand". "Die Hose, die ich anhabe, zum Beispiel, ist eine alte von meinem Dad, die umgenäht wurde!"

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