Aktion mitten im Frühverkehr

Klimakleber zurück: Politiker spricht von "Geiselnahme"

Nach dem erneuten Protest von Aktivisten in Linz gehen die Wogen hoch. Politiker verschiedener Couleurs zeigten sich jetzt stinksauer.
Oberösterreich Heute
04.06.2025, 18:36
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Mitten im dichten Frühverkehr zwischen 7.35 Uhr und 8 Uhr ging auf der Linzer Nibelungenbrücke am Dienstag fast nichts mehr: Eine unangemeldete Protestaktion blockierte eine der Fahrspuren – zwei der sechs Beteiligten klebten sich auf der Straße fest. Die Polizei war rasch zur Stelle, sperrte ab und leitete den Verkehr um.

Dennoch kam es zu massiven Verzögerungen im Frühverkehr, besonders bei den Öffis: Mehrere Buslinien mussten kurzfristig über die Gleis-Trasse geführt werden. Die Folge: Hunderte Pendler, Schüler und laut Stadt Linz auch Pflegekräfte standen im Stau.

Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) zeigte sich empört: "Wer bewusst in der Hauptverkehrszeit eine Brückenspur blockiert, gefährdet die Sicherheit und bringt hunderte Menschen unnötig in Verzug – das hat mit verantwortungsvoller Mobilitätspolitik nichts zu tun."

Laut Hajart waren offenbar auch Mitglieder einer Partei-Jugendorganisation an der Aktion beteiligt. Dass dabei gerade auch Öffis ausgebremst wurden, sei "ein Bärendienst für den Klimaschutz". Auf Facebook wurde Hajart noch deutlicher: "Solche Aktionen behindern den Alltag tausender Linzerinnen und Linzer und untergraben das Vertrauen in konstruktive Verkehrspolitik. Protest darf nicht zur Geiselnahme werden", schrieb er da.

Ein ausdrücklicher Dank ging an die Einsatzkräfte: "Gerade in solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig eine besonnene und professionelle Polizeiarbeit ist."

Grüne: "Waren nicht dabei"

Die Grünen betonen, dass ihre "Grüne Jugend" nicht an der Aktion beteiligt waren. FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml fand klare Worte: "Anstatt arbeitende Menschen zu schikanieren, sollten die Klimaaktivisten lieber selbst arbeiten gehen. Straßenblockaden dürfen nicht toleriert werden!" Und er fordert: "Die Bundesregierung muss endlich hohe Strafen für Klimakleber einführen, damit solche Blockaden nicht wieder zum täglichen Chaos führen!"

Für Raml besonders ärgerlich: Auf Plakaten behaupteten die Aktivisten, der Bürgerwille werde ignoriert – wohl in Zusammenhang mit dem Abbau des Radweg-Provisoriums. "Das städtische Dashboard zur Nibelungenbrücke zeigte in den letzten sieben Tagen 175.000 PKW-Fahrten bei nur 20.000 Radfahrern. Eine kleine, laute Minderheit will sich mit moralisch erhobenem Zeigefinger über die Mehrheit hinwegsetzen", ärgert sich Raml. Die Entscheidung, den Radweg zurückzubauen, sei richtig gewesen – "um den Stau aufzulösen".

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