Österreichs U17 steht nach einem hart erkämpften 1:0 gegen Japan im WM-Halbfinale. Das entscheidende Tor erzielte Johannes Moser kurz nach der Pause, als er eine kurz ausgespielte Ecke präzise ins lange Eck setzte. Österreich verteidigte danach aufmerksam, überstand mehrere Druckphasen und brachte den Vorsprung über die Zeit. Nach dem Abpfiff rückte vor allem Ifeanyi Ndukwe in den Mittelpunkt.
Der Innenverteidiger der Wiener Austria, der im Sommer von Inter Mailand umworben wurde, zeigte sich spürbar erleichtert. "Es ist unfassbar und ich hoffe, dass die Reise nicht endet." Er sprach offen darüber, wie stark Japan phasenweise aufgetreten war. "Die haben enorm gedrückt, aber wir haben als Team gekämpft. Die Trainer haben uns gepusht, dass wir weiter Gas geben." Ndukwe wird Österreich im Halbfinale gegen Italien aufgrund seiner Gelbsperre fehlen – ein bitterer Moment für den Abwehrchef.
Er betonte besonders den Zusammenhalt in der Mannschaft, der unter anderem durch die schwere Verletzung von Dominik Dobis entstanden war. Dieser hatte sich im Achtelfinale gegen England (4:0) einen Kreuzbandriss zugezogen. Dobis sprach nach dem Japan-Spiel kurz zu seinen Mitspielern. Ndukwe erklärte, wie viel das der Mannschaft bedeutet: "Wir wünschen ihm alles Gute und wollen das Turnier für ihn gewinnen." Der Salzburger war nach einem Zweikampf unter Schmerzen vom Feld gegangen, die Diagnose bestätigte das vorzeitige WM-Aus.
Kapitän Jakob Pokorny hob nach der Partie vor allem die Stabilität der Mannschaft hervor. Es sei ein "unglaubliches Gefühl" gewesen, gegen eine so starke Mannschaft zu bestehen. Das gewachsene Selbstvertrauen im Team mache sich bemerkbar, man habe inzwischen das Gefühl, "gegen jeden Gegner gewinnen" zu können.
Auch Teamchef Hermann Stadler würdigte die Leistung der Japaner und sprach von "großen Problemen" in der Anfangsphase. Japan sei die beste Mannschaft gewesen, gegen die man bisher gespielt habe. Umso höher sei der Wert des Erfolgs, auf den die Spieler "stolz sein" könnten. Weiter geht es für Österreich am Montag um 14.30 Uhr – dann wartet im Halbfinale Italien.