Vor dem Bundesligaspiel in Mainz äußert sich Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer erneut ausführlich zu den Spekulationen um Sportchef Andreas Schicker. Laut Informationen von "Sky" befinden sich die Gespräche zwischen Wolfsburg und Hoffenheim in einem fortgeschrittenen Stadium. Aktuell soll es um die Höhe der Ablösesumme von rund zwei Millionen Euro gehen.
Ilzer zeigt Verständnis für die aktuelle Aufmerksamkeit – und gibt Einblicke in seine Gefühlslage. "Derzeit muss ich vielleicht etwas mehr Interviews geben. Natürlich beschäftigt einen die aktuelle Situation, aber meine Aufgabe ist es, die Spieler zu entwickeln", erklärt der TSG-Coach.
Trotz der Turbulenzen der vergangenen Wochen sieht er die sportlichen Strukturen weiterhin als intakt an: "Der innere Kreis funktioniert im Verein, das ist das Wichtigste." Die jüngsten Veränderungen – der Abgang zweier Geschäftsführer sowie der Rücktritt von Präsident Jörg Albrecht – ordnet Ilzer nüchtern ein: "Es wird Veränderungen geben, aber ich gehe davon aus, dass jede einzelne eine Verbesserung ist."
Der 46-Jährige beschreibt seine Beziehung zu Schicker differenziert. Die beiden gelten seit ihrer gemeinsamen Zeit bei Sturm Graz als Erfolgsduo, doch Ilzer stellt klar: "Ich bin nicht an die Person Andreas Schicker gebunden, obwohl uns eine enge Freundschaft verbindet. Ich bin nicht an die Person gebunden, sehr wohl aber an jemanden seiner Qualität, weil er für mich perfekte Rahmenbedingungen schafft."
Unabhängig davon, ob Schicker bleibt oder geht, akzeptiert Ilzer dessen Entscheidung: "Wenn er den nächsten Schritt macht, wünsche ich ihm alles Gute. Wenn er bleibt, würde ich das natürlich auch begrüßen."
Schicker, der die TSG gemeinsam mit Ilzer ins vordere Drittel der Tabelle und somit wieder in die Spur gebracht hat, steht bis 2029 unter Vertrag. Wolfsburg sucht nach der Trennung von Sebastian Schindzielorz einen neuen Sportchef. Eine VfL-Delegation um Sebastian Rudolph und Hans Dieter Pötsch traf sich bereits mehrere Stunden mit TSG-Mäzen Dietmar Hopp.
Ein möglicher Abgang des Steirers fällt in eine Phase erheblicher Unruhe: Sowohl Markus Schütz (Vorsitzender der Geschäftsführung) als auch Finanzchef Frank Briel mussten gehen. Hintergrund ist der Machtkampf um den Einfluss des umstrittenen Beraters und engen Vertrauten von Dietmar Hopp, Roger Wittmann. Wie die beiden ehemaligen Geschäftsführer gilt auch Schicker nicht als dessen Verbündeter.