Politik

Kogler lugt verstohlen in Kurz-Papier – Zuseher rätseln

Die Bundesregierung präsentierte am Sonntag die Details zur Steuerreform. Dabei erregte vor allem Vizekanzler Werner Kogler Aufmerksamkeit. 

Nikolaus Pichler
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    Die Regierung präsentiert die ökosoziale Steuerreform.
    Die Regierung präsentiert die ökosoziale Steuerreform.
    HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

    Was war nur mit Vizekanzler Werner Kogler los? Das fragten sich am Sonntag viele Österreicher auf der Couch vor dem Fernseher. Die Regierung gab im Rahmen einer Pressekonferenz die Details zur neuen ökosozialen Steuerreform bekannt.

    Dabei stahl Kogler Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf besondere Art die Show. Denn während sich Kurz bemühte in aller Knappheit die Eckpunkte der Steuerreform zu umreißen, lugte der Grünen-Politiker immer wieder verstohlen auf die Unterlagen des Kanzlers. Der Grund für die verstohlenen Blicke, blieb am Sonntag vorerst unklar.

    Zuseher wunderten sich über Koglers Gesichtsausdruck

    Doch nicht nur das fiel am Sonntag bei der Regierungspressekonferenz auf. Zuseher mokkierten sich auch über Koglers Austrahlung. Denn manchmal machte Kogler den Eindruck, als wäre ihm das Gesicht eingefroren. Sichtlich unzufrieden blickte er während dem Statement des Kanzlers in die Kameras. "Der Kogler schaut auch nicht zufrieden aus und Recht hat er", merkte ein Kommentator zur Mimik des Steirers an. 

    Die Twitteria wollte noch während der Pressekonferenz den Grund dafür ausgemacht haben. "Wo bitte ist bei dieser #Steuerreform die soziale Komponente, @diegruenen? Ich geh schon mal die Lupe holen, vielleicht find' ich's ja doch noch mit eurer Hilfe", fragte sich unter anderem eine Userin. Ein anderer kommentierte die Steuerreform mit: "Polemisch gesagt also ein riesiger Bauern&Besserverdiener-Bonus". 

    Ab 1. Juli 2022 müssen die Österreicher für das Autofahren und Heizen eine CO2-Steuer bezahlen. Der Einstiegspreis beträgt 30 Euro pro Tonne und steigt dann ziemlich rasch Jahr für Jahr. Auf der anderen Seite wird es Entlastungsmaßnahmen geben. Je nach Region werden die Einnahmen aus der CO2-Steuer als Klimabonus zurückfließen und parallel zur Steuer ebenfalls steigen.

    In Summe sollen die Entlastungen bis 2025 18 Milliarden Euro betragen, rechnete die Regierung am Sonntag vor. Die geplante Senkung der Lohnsteuer erfolgt stufenweise: Die 2. Einkommensstufe wird von 35 auf 30 Prozent ab Juli 2022 gesenkt, die 3. Einkommensteuerstufe von 42 auf 40 Prozent ab Juli 2023. Für kleine Einkommen werden die Krankenversicherungsbeiträge gesenkt. Der Familienbonus wird von 1.500 auf 2.000 Euro pro Kind und Jahr ab 1. Juli 2022 angehoben.

    Der CO2-Preis fließt als regionaler Klimabonus an die Bevölkerung zurück. Es wird vier Stufen geben: 100 Euro, 133 Euro, 167 Euro und 200 Euro pro Jahr und Person im ersten Jahr. Für Kinder gibt es einen Aufschlag von 50 Prozent auf den "Regionalen Klimabonus". Mit dem Anstieg des CO2-Preises wird auch der Klimabonus steigen und etwa in Jahr 2025 fast das Doppelte betragen, weil auch der CO2-Preis bis dahin auf 55 Euro angestiegen sein wird, erklärte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Die Steuerreform bringe ein "neues Denken". Umweltfreundliches Verhalten werde günstiger, umweltschädliches teuerer. "Weniger Dreck in der Luft, aber mehr Geld im Geldbörsel", so Kogler.

    Unternehmen werden mittels Senkung der Körperschaftssteuer von 25 auf 23 Prozent bis 2024 (ein Prozent 2023 und ein Prozent 2024) um bis zu 700 Mio. Euro entlastet. Kurz lobte das Projekt als "größte Entlastung der Geschichte."

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