Nach Tod von Franziskus

Kommen nun weibliche Priesterinnen? Expertin klärt auf

Der verstorbene Pontifex Franziskus hat Frauen verstärkt in die Kirche eingebunden. Weiheämter dürfen sie aber nach wie vor nicht bekleiden.
Michael Rauhofer-Redl
22.04.2025, 22:52

Auch nach dem Tod von Papst Franziskus wird sein Erbe weiterleben. Seine Ära war geprägt von vorsichtigen Reformen, der Pontifex galt als liberaler Geistlicher. Nach dem Ableben des Kirchenoberhaupt fragen sich nun viele, wie es mit den Reformbemühungen der Kirche weitergeht. Vor allem die Frage, welche Rolle Frauen künftig in der katholischen Kirche einnehmen sollen, bewegt viele. Dazu war am Dienstagabend Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts zu Gast bei Margit Laufer im "ZIB2"-Studio.

Wie geht es nach dem Tod von Papst Franziskus weiter mit allfälligen Reformen? Vor allem, was die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche betrifft. In der ZIB2 ist dazu Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts.

Prozess in Bewegung

Sie würdigt das Werk von Franziskus dahingehend, dass er einen "Prozess" in Gang gebracht habe. Es habe sich in der Kirche "tatsächlich etwas bewegt". 2021 habe Franziskus ein Umfrage unter 3.000 Diözesen durchführen lassen, welche Themen besonders dringend seien. Hierbei sei das Frauen-Thema eines der meistgenannten gewesen, so Eder-Cakl. Seither rede die katholische Kirche deutlich über das Thema. Das betreffe auch die Weiheämter – Diakon, Priester, Bischof. Das sei in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen.

Papst Franziskus hat selbst betont, dass alle getauften Personen Verantwortung in der Kirche übernehmen sollen. Er selbst ist mit gutem Beispiel vorangegangen, wie Eder-Cakl hervorhebt. Ein Dikasterium im Vatikan – in anderen politischen Kontexten würde man von einem Ministerium sprechen – wird von einer Frau geleitet. Für die Expertin "bewundernswert und schön". Ebenfalls ein "sehr großer Fortschritt" sei es, dass Frauen auch in den Diözesen selbst vermehrt Top-Positionen bekleiden würden.

Das gesamte Interview mit Gabriele Eder-Cakl zum Nachsehen >>

Diskussion wird bleiben

Auf der anderen Seite hält Eder-Cakl fest, dass viele Frauen in der Kirche auch seelsorgliche Arbeit leisten würden. Dabei würden sie auch Dienste übernehmen, die diakonal, priesterlich oder auch bischöflich ist. Dafür gebe es auch die entsprechenden Sakramente –das Thema sei nun, warum den Frauen dieses Sakrament vorenthalten werde.

Auf die Nachfrage von Laufer, ob geweihte Diakoninnen dann eigentlich nur noch eine Frage der Zeit wären, beantwortete die Expertin mit "leider derzeit nicht". Aber: Es werde intensiv um dieses Thema gerungen. Vom neuen Papst wünscht sich die Pastoral-Expertin, dass er dieses Thema mitnehmen solle.

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