So schön kann das Ende eines Sterns aussehen: Das Gemini-Süd-Teleskop in Chile hat zum 25-jährigen Bestehen des Internationalen Gemini-Observatoriums ein kosmisches Meisterwerk aufgenommen und veröffentlicht - den Schmetterlingsnebel NGC 6302.
Ausgewählt wurde die faszinierende Himmelserscheinung von Schülern im Rahmen eines Jubiläums-Wettbewerbs. Das 8,1-Meter-Teleskop auf dem knapp 2.700 Meter hohen Berg Cerro Pachón in Zentralchile fing dabei ein atemberaubendes Schauspiel ein, das aussieht wie ein glühender, bunter Schmetterling mit ausgebreiteten Flügeln.
Die Erscheinung namens NGC 6302 liegt rund 2.500 bis 3.800 Lichtjahre entfernt im Sternbild Skorpion. Der Nebel entstand, als ein massereicher Stern am Ende seines Lebens seine äußeren Hüllen ausstieß. Zurück blieb ein Weißer Zwerg mit über 250.000 Grad Oberflächentemperatur - einer der heißesten bekannten Sterne.
Kunstwerke am Sternenhimmel: Während sich Gas und Staub des sterbenden Sterns ausbreiteten, formten sie Strukturen, die an Flügel erinnern. Ein gewaltiger Sternenwind fegte später mit drei Millionen Kilometern pro Stunde durch das Material und schuf riesige, wolkige Grate und Säulen.
Trotz seines Namens ist der planetarische Nebel kein fester Himmelskörper, sondern das leuchtende "Grabmal" eines einst gewaltigen Sterns. Seine bipolare Form - mit dunklem Äquatorband und seitlich herausgeschleuderten Flügeln - fasziniert Astronomen seit mehr als einem Jahrhundert.
Schlusspunkt: Was wie ein Schmetterling aussieht, ist in Wahrheit der letzte Tanz eines Sterns - festgehalten in einem der spektakulärsten Weltraumfotos unserer Zeit.