Neue Pauschale fix

"Kostet fast 7.500 Euro" – Aufregung um Trinkgeld-Regel

Das Trinkgeld bleibt steuerfrei, dafür kommt eine Sozialversicherungs-Pauschale – in der Gastro ist die Freude darüber begrenzt.
Lukas Leitner
25.07.2025, 09:30
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Am Donnerstag hat sich die Bundesregierung auf eine einheitliche Regel beim Trinkgeld geeinigt. Mit großer Freude verkündeten die Koalitionspartner, dass Trinkgeld weiterhin steuerfrei bleibe – eine Steuer stand aber auch nie wirklich im Raum.

Eine leichte Ablenkungsaktion, denn was stattdessen kommt, ist eine einheitliche Pauschale für Sozialversicherungsabgaben. Wer selbst kassieren darf, soll monatlich einen Beitrag von 65 Euro bezahlen. Für alle anderen in der Gastro und Hotellerie fällt die Pauschale etwas günstiger aus (45 Euro). Von 2026 bis 2028 steigt die Pauschale kontinuierlich, ab 2029 werden die Beträge valorisiert.

"Kostet mich aufs Jahr gesehen, fast über 7.500 Euro"

In der Bevölkerung wird die neue Regelung mit gemischten Gefühlen aufgenommen. "Es ist eine höhere Belastung in Zeiten wie diesen – steigende Inflation, steigende Kosten überall. Und dann noch weniger am Lohnzettel zu bekommen ist traurig", erklärte etwa Kaffeehauschefin Christina Hummel gegenüber Ö1.

Dabei führte sie aus, dass es ein Verlust für ihre Angestellten sei. Sie wolle das ausgleichen: "Das kostet mich aufs Jahr gesehen, fast über 7.500 Euro netto. Und das muss am Ende des Jahres auch irgendwo wieder hereinkommen. 2.200 Espresso mehr verkaufen oder man hebt die Preise an, dass man das irgendwie ausgleichen kann", führte sie weiter aus.

"Die zweitbeste Lösung"

Für Gastroobmann Alois Rainer sei die Pauschale ein richtiger Schritt, auch wenn der Wirtschaftskammerfunktionär nicht ganz so glücklich über die Höhe ist. "Es ist die zweitbeste Lösung – unser Wunsch wäre ja gewesen, dass wir eine komplette Abgabenfreiheit haben, aber es heißt ja Verhandlungen und somit mussten wir auch auf die Wünsche des Gegenübers eingehen. Diese Wünsche waren sehr, sehr hoch und deshalb, glaube ich, können wir insgesamt mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden sein", so der Obmann. Über die Rechtssicherheit freue er sich aber.

"Ordentliches Ergebnis"

Positive Worte kommen hingegen aus der Hoteliervereinigung: "Mit dieser Pauschale, die jetzt eingehoben wird, die große und die kleine – oder auch null, dort wo es gar kein Trinkgeld gibt – können wir gut leben. Wir haben es vorher mit einer niederen Pauschale auch gehabt, die ist viele Jahre nicht angepasst worden und jetzt gibt es ein eigentlich ordentliches Ergebnis", betont Walter Veit gegenüber Ö1.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 25.07.2025, 10:03, 25.07.2025, 09:30
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