Oberösterreich

Krawalle in Linz – Verdächtige zündeten Polizeiauto an

Nach den Halloween-Krawallen in der Linzer Innenstadt gibt es nun immer mehr Details über die Verdächtigen. Manche sind amtsbekannt.

Peter Reidinger
Mitte November wurde im Linzer Stadtteil Ebelsberg ein Polizeiauto angezündet. Laut Polizei waren Beteiligte dieser Tat nun auch bei den Halloween-Krawallen wieder dabei.
Mitte November wurde im Linzer Stadtteil Ebelsberg ein Polizeiauto angezündet. Laut Polizei waren Beteiligte dieser Tat nun auch bei den Halloween-Krawallen wieder dabei.
Leserreporterin

Nach den schweren Krawallen in der Halloween-Nacht in Linz hat die Polizei nun weitere Details zu den Verdächtigen bekanntgegeben. 

Demnach befinden sich unter den 129 Verdächtigen 28 Syrer, 14 Afghanen, jeweils 4 Personen aus dem Kosovo, Bosnien, Serbien, Rumänien und Nordmazedonien, 21 Personen mit anderen Nationalitäten und 46 Österreicher.

"Darunter waren 6 Unmündige, 73 Jugendliche, 26 junge Erwachsene und 24 Erwachsene beteiligt. Von dieser Personengruppe sind 6 Asylwerber, 35 Asylberechtigt, 24 besitzen einen Daueraufenthaltsstatus, 6 sind subsidiär Schutzberechtigte, 12 sind EU-Bürger und 46 besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft", so die Polizei.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) kündigte ein hartes Vorgehen an. Die Krawallmacher werden laut "Heute"-Infos bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, gleichzeitig wird ihr Aufenthaltstitel geprüft. Denn: Werden Ausländer in Österreich straffällig, prüft das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) in jedem einzelnen Fall mögliche asyl- und fremdenrechtliche Konsequenzen.

Nun enthüllt die Polizei, dass einige der Verdächtigen bereits amtsbekannt sind. Einige sollen an einem Vorfall beteiligt gewesen sein, der knapp vor einem Jahr bundesweit für Schlagzeilen sorgte. "Der eine oder andere ist von Vorfällen aus dem Vorjahr bekannt, die wir im Süden von Linz gehabt haben, wo beispielsweise ein Polizeiauto angezündet wurde", so Polizeichef Andreas Pilsl im ORF.

Dabei geht es um einen Zwischenfall vom 14. November 2021. In den Abendstunden wurde damals ein Funkwagen der Polizei Ebelsberg mit Benzin übergossen, angezündet und dadurch komplett zerstört. 

Plan, Polizisten in Hinterhalt zu locken

Nach umfangreichen Ermittlungen konnten später drei jugendliche Täter im Alter von 16, 16 und 20 Jahren ausgeforscht werden. Einer der 16-jährigen Täter gestand die Tat. Nicht nur das: "Zusätzlich beteuerten sie, den Plan gehabt zu haben, die Polizisten in einen Hinterhalt zu locken und dort körperlich zu attackieren", so die Polizei in einer Aussendung. Und: "Es sei sogar der Plan entstanden, eine Polizistin oder einen Polizisten mit Benzin zu übergießen und anzuzünden", so der Bericht.

Ein 20-Jähriger, der als Anführer der Gruppe galt, wurde später festgenommen und in die Justizanstalt Linz gebracht. Die mutmaßlichen Täter standen im März vor Gericht, wurden damals verurteilt - mehr hier.

    Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
    Rund 200 junge Männer attackierten Passanten und warfen Böller.
    FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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