Polit-Drama in der Nacht

Kriminalität außer Kontrolle! Peru setzt Präsidentin ab

Am Donnerstag stimmte das peruanische Parlament für die Absetzung der Präsidentin Dina Boluarte. Sie konnte die Kriminalität im Land nicht eindämmen.
10.10.2025, 22:53
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Das peruanische Parlament hat Präsidentin Dina Boluarte abgesetzt. Der Kongress nahm am Donnerstag (Ortszeit) vier Anträge für Amtsenthebungsverfahren gegen die unpopuläre Staatschefin an, unter anderem, weil die Regierung nicht in der Lage sei, die Kriminalität einzudämmen.

Die Abgeordneten zitierten Boluarte ins Parlament und verlangten, dass sie sich dort zu den Vorwürfen äußert. Als die Präsidentin bis kurz vor Mitternacht nicht erschien, stimmten 124 der 130 Kongressmitglieder dafür, sie sofort abzusetzen.

Vorgänger wurde auch schon des Amtes enthoben

Boluarte war im Dezember 2022 selbst durch die Amtsenthebung ihres Vorgängers Pedro Castillo Präsidentin geworden und die erste Frau an der peruanischen Staatsspitze. Ihre Regierung tat sich schwer, die Kriminalität in dem südamerikanischen Land in den Griff zu bekommen. Seit September gab es zudem Proteste gegen die Korruption der Regierung sowie gegen eine geplante Pensionsreform.

Nachfolger Boluartes wird laut Verfassung der Parlamentspräsident. Kurz nach ihrer Amtsenthebung wurde José Jeri als neuer Präsident eingeschworen.

Über 6.000 Tötungen dieses Jahr

Offiziellen Zahlen zufolge wurden zwischen Jänner und Mitte August 6.041 Menschen in Peru getötet, die höchste Zahl in diesem Jahreszeitraum seit 2017. Erst am Mittwoch hatte ein Mann während eines Konzerts der populären Gruppe Agua Marina in die Menge geschossen und fünf Menschen verletzt. Zwischen Jänner und Juli wurden 15.989 Erpressungen angezeigt, was einem Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Boluarte machte dafür auch illegal im Land lebende Migranten verantwortlich. "Diese Kriminalität hat sich seit Jahrzehnten zusammengebraut und wurde durch die illegale Einwanderung verstärkt, die von den früheren Regierungen nicht bekämpft wurde", sagte sie am Mittwoch. "Stattdessen haben sie die Türen unserer Grenzen geöffnet und es Kriminellen erlaubt, überall einzureisen."

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