Das EU-Parlament hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass vegetarische Fleischersatzprodukte künftig nicht mehr Burger, Schnitzel und Wurst heißen dürfen. Über eine entsprechende Gesetzesänderung wurde am Mittwoch in Straßburg abgestimmt. Die Entscheidung ist jedoch nicht endgültig und geht nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Ländern.
Eine Abgeordnete der französischen konservativen, Céline Imart, hatte den Antrag eingebracht. "Es geht um Transparenz und Klarheit für den Verbraucher und um Anerkennung für die Arbeit unserer Landwirte", erklärt Imart in einer Parlamentsdebatte zum Thema. Die im Supermarkt gebräuchlichen Bezeichnungen seien irreführend.
Wie "Heute" berichtete, befürchtet der Verein für Proteinvielfalt in Österreich, dass solche Verbote die Konsumenten schlechter informieren, die Innovationskraft österreichischer Betriebe schwächen und wichtige EU-Ziele bei Klima, Gesundheit und Ernährungssicherheit gefährden.
Auch der Handelsverband sprach sich dagegen aus. Bezeichnungen wie "veganes Würstel" und "pflanzliches Schnitzel" seien eine wichtige Orientierungshilfe für Konsumenten beim täglichen Einkauf.
Das Europaparlament stellte sich mit der Abstimmung am Mittwoch grundsätzlich hinter die Pläne. Sie sprachen sich aber mehrheitlich dafür aus, Ausnahmen von der Vertragspflicht zu erlauben, wenn ein Branchenverband darum bittet. Die Reformen gehen nun in die Verhandlungen mit den 27 EU-Ländern. In den kommenden Monaten soll dann ein Kompromiss beschlossen werden.