Oberösterreich

Kripo nahm eigene "Kolleginnen" fest 

Zwei Oberösterreicherinnen (26 und 27) gaben sich in den vergangenen Monaten am Telefon als Kriminalbeamte aus, lockten so einer 91-jährigen Salzburgerin 38.000 Euro heraus. Jetzt klickten die Handschellen. 

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Betagte Salzburger wurden am Telefon zu Opfern der beiden Oberösterreicherinnen.
Betagte Salzburger wurden am Telefon zu Opfern der beiden Oberösterreicherinnen.
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Da jagten plötzlich Kripobeamte die eigenen Kollegen. Seit Monaten trieben in Salzburg Trickbetrüger ihr Unwesen, gaben sich am Telefon gegenüber ihren betagten Opfern als Polizeibeamte der Kriminalpolizei Salzburg aus. 

So funktioniert die Masche

Die beiden Betrügerinnen erklärten am Telefon, dass in der Nachbarschaft des Opfers ein Einbruch verübt worden sei und bei den festgenommenen Tätern ein Stück Papier mit persönlichen Daten gefunden wurde. Darauf seien Name und Wohnanschrift sowie die Vermögensverhältnisse der Angerufenen notiert. 

Da man nicht ausschließen könne, dass auch weitere Einbrüche geplant seien, boten die beiden an, sämtliche Wertgegenstände abzuholen und um diese zu schützen bei der Polizei bzw. der Staatsanwaltschaft für einige Tage zwischenzulagern. Die Täter gaben sprachen Hochdeutsch und stellten sich immer als Herr "Stefan Burg" und als Einsatzleiter Herr "Heinzmann" vor. 

Opfer deponierten Geld unter Mülltonne des Nachbarn

Die Opfer behoben daraufhin Bargeld , welches sie Tage später - wie vereinbart - unter einer Mülltonne eines Nachbarn deponierten. Das Geld wurde dann von den Trickbetrügern abgeholt. Weil die Opfer nach der Übergabe noch mehrere Male kontaktiert wurden, schöpften diese schließlich Verdacht und meldeten sich bei der Polizei. Einer 91-jährigen Flachgauerin konnten auf diese Weise 38.000 Euro entlockt werden.  

Nach umfangreichen Ermittlungen der Kripo und des LKA konnten die Täter am 7. Mai schließlich ausgeforscht werden. An diesem Tag hätte es zu einer neuerlichen Übergabe kommen sollen. Im Zuge dessen konnten die beiden Oberösterreicherinnen festgenommen werden, einer weiteren männlichen Person (die vermutlich die Anrufe getätig hatte) gelang die Flucht. Eine sofortige Fahndung verlief negativ.  

Für ähnliche Fälle in OÖ verdächtigt

Die beiden Täterinnen wurden in die JVA Salzburg überstellt. Sie könnten auch mit mehreren selbig gelagerten Fällen in Oberösterreich im Zusammenhang stehen.