Am Dienstag äußerte sich der norwegische Kronprinz Haakon (52) zu den schweren Vorwürfen gegen seinen Stiefsohn Marius Borg Høiby (28). Der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (52) ist wegen vierfacher Vergewaltigung angeklagt worden. Høiby werden zudem weitere 28 Straftaten vorgeworfen.
"Alle, die in diesen Fall verwickelt sind, empfinden ihn wahrscheinlich als herausfordernd und schwierig", sagte der Haakon bei einem Besuch der Aquakulturmesse Aqua Nor in Trondheim. Der Kronprinz erklärte, man setze die Arbeit mit den Aufgaben, die man habe, bestmöglich fort. "Darauf konzentrieren wir uns."
Der Kronprinz wollte den Fall nicht näher kommentieren und ließ keine weiteren Fragen der norwegischen und internationalen Presse zu. "Was die Sache selbst betrifft, gibt es andere, die die Fragen meiner Meinung nach besser beantworten können", so Haakon.
Laut Anklageschrift soll der heute 28-Jährige zwischen 2018 und 2024 mehrere Frauen im Schlaf sexuell missbraucht und die Taten mit dem Handy gefilmt haben. Drei der mutmaßlichen Übergriffe ereigneten sich in Oslo, ein weiterer auf den Lofoten. In allen Fällen sollen die betroffenen Frauen nach zuvor einvernehmlichem Geschlechtsverkehr eingeschlafen sein, als Høiby sie erneut sexuell bedrängte und die Szenen aufzeichnete.
Die Anklageschrift umfasst insgesamt 32 Punkte, darunter auch Sachbeschädigung, Landfriedensbruch, Morddrohungen, Verstöße gegen eine einstweilige Verfügung, Beleidigungen von Polizeibeamten sowie zahlreiche Verkehrsdelikte.
Der Fall wurde an das Bezirksgericht Oslo übergeben. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch nicht fest, voraussichtlich soll das Verfahren jedoch Mitte Jänner kommenden Jahres beginnen. Geplant ist eine Prozessdauer von rund sechs Wochen.
