Prozess ab Jänner

Royal filmte Genitalien von Frauen ohne deren Wissen

Marius Borg Høiby muss sich wegen vierfacher Vergewaltigung und weiterer Straftaten vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
19.08.2025, 17:30
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Es ist ein weiterer Schock für das norwegische Königshaus: Der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit (51) ist wegen vierfacher Vergewaltigung angeklagt worden. Zudem würden Marius Borg Høiby (28) weitere 28 Straftaten vorgeworfen, darunter tätliche Angriffe, erklärte am Montag die Staatsanwaltschaft. Dem 28-Jährigen drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Laut Anklageschrift soll der heute 28-Jährige zwischen 2018 und 2024 mehrere Frauen im Schlaf sexuell missbraucht und die Taten mit dem Handy gefilmt haben. Drei der mutmaßlichen Übergriffe ereigneten sich in Oslo, ein weiterer auf den Lofoten. In allen Fällen sollen die betroffenen Frauen nach zuvor einvernehmlichem Geschlechtsverkehr eingeschlafen sein, als Høiby sie erneut sexuell bedrängte und die Szenen aufzeichnete.

Darüber hinaus wirft die Staatsanwaltschaft ihm wiederholte Gewalt gegen seine frühere Partnerin, die Influencerin Nora Haukland, vor. Zwischen Sommer 2022 und Herbst 2023 soll er sie an verschiedenen Orten - darunter Oslo, Asker, Alta und Barbados - geschlagen, gewürgt, bedroht und eingeschüchtert haben.

Die Anklageschrift umfasst insgesamt 32 Punkte, darunter auch Sachbeschädigung, Landfriedensbruch, Morddrohungen, Verstöße gegen eine einstweilige Verfügung, Beleidigungen von Polizeibeamten sowie zahlreiche Verkehrsdelikte.

Der Fall wurde an das Bezirksgericht Oslo übergeben. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch nicht fest, voraussichtlich soll das Verfahren jedoch Mitte Jänner kommenden Jahres beginnen. Geplant ist eine Prozessdauer von rund sechs Wochen.

Høiby bekleidet keine offizielle Funktion

Høiby ist der Sohn von Mette-Marit, der Frau von Norwegens Kronprinz Haakon. Die beiden hatten 2001 geheiratet, Høiby stammt aus einer früheren Beziehung Mette-Marits. Er wuchs zusammen mit den beiden gemeinsamen Kindern des Kronprinzenpaares - Prinzessin Ingrid Alexandra und Prinz Sverre Magnus - auf. Anders als seine Halbgeschwister bekleidet Høiby keine offizielle Funktion im norwegischen Königshaus.

"Die Tatsache, dass Marius Borg Høiby ein Mitglied der königlichen Familie ist, darf natürlich nicht bedeuten, dass er nachsichtiger oder härter behandelt werden sollte, als wenn andere ähnliche Taten begangen hätten", betonte Generalstaatsanwalt Henriksbo.

Seinen Angaben zufolge soll der Angeklagte die ihm zur Last gelegten vier Vergewaltigungen in den Jahren 2018, 2023 und 2024 begangen haben - dabei die letzte, nachdem bereits offizielle Ermittlungen gegen ihn eingeleitet worden waren.

Schwerer Schlag für norwegische Monarchie

Høiby war vor einem Jahr in Oslo wegen mutmaßlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung in der Wohnung seiner damaligen Freundin festgenommen worden. Er gestand, die Frau "unter dem Einfluss von Alkohol und Kokain" körperlich angegriffen und Gegenstände in ihrer Wohnung zerstört zu haben. Im Zuge der Ermittlungen kamen zahlreiche weitere Vorwürfe gegen ihn auf.

Nach Bekanntwerden der Vergewaltigungsvorwürfe hatte Høiby eine Woche in Untersuchungshaft verbracht, anschließend machte er Berichten zufolge einen Drogenentzug in London.

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Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
Weisser Ring: 0800 112 112
TelefonSeelsorge – Notruf 142 (täglich 0-24 Uhr)

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Hier findest du Hilfe:
TelefonSeelsorge – Notruf 142
Kriseninterventionszentrum: 01/4069595
Österreichische ARGE Suchtvorbeugung: www.suchtvorbeugung.net

Der Skandal um Høiby versetzte der norwegischen Monarchie einen schweren Schlag. Einer im Dezember veröffentlichten Umfrage der norwegischen Rundfunkanstalt NKR zufolge hat sich für 45 Prozent der Norweger nach eigenen Angaben ihr Bild von der Monarchie im vergangenen Jahr verschlechtert.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 19.08.2025, 18:12, 19.08.2025, 17:30
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