"Aufgrund mehrerer Vorfälle", schreibt das Rote Kreuz Niederösterreich, mussten an der Rotkreuz-Bezirksstelle Horn drei Dienstverhältnisse aufgelöst werden. Grund dafür seien "grenzüberschreitenden Handlungen von Mitarbeitern" gewesen. Das Rote Kreuz setzte entschlossene Schritte gegen Übergriffe, weshalb unmittelbar nach Bekanntwerden eine Prüfung der Vorwürfe veranlasst wurde.
"Die Vorwürfe haben sich bestätigt und wir haben hier sofort Konsequenzen gezogen", sagt Hans Ebner, der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich und fügt an: "Übergriffe sind in keiner Weise zu dulden. Wie wir feststellen mussten, waren auch örtliche Führungskräfte informiert, haben jedoch nicht eingegriffen. Das darf einfach nicht passieren."
Was genau wird den betreffenden Mitarbeitern vorgeworfen? Ein Leser der Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) soll, wie die Zeitung schreibt, verraten haben, dass die Führungsebene der Bezirksstelle Horn Hinweise auf sexuelle Belästigung an der Dienststelle vertuscht hat. Daneben sollen sexuelle Inhalte durch die betreffenden Mitarbeiter versendet worden sein. Weitere Details sind nicht bekannt.
Nachdem der Landesverband des Roten Kreuzes in Niederösterreich vergangene Woche von den Vorwürfen Kenntnis erlangt hat, wurden die Verantwortlichen mit den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert.
Fakt sei, schreibt die Organisation in einer Aussendung vom Montag, dass "solche Handlungen oder die Duldung derselben entgegen sämtlicher Grundsätze und der Compliance Richtlinien" stünden: "Sie erfahren keine Duldung durch das Rote Kreuz Niederösterreich. Daher wird in diesem Fall rigoros durchgegriffen."
Das Rote Kreuz Niederösterreich verfügt bereits seit mehreren Jahren neben den Compliance-Richtlinien auch über eine eigene Ombudsstelle und führt auch Workshops zu Themen wie Belästigung, Gleichbehandlung, Führungsverhalten, Verhaltensrichtlinien und Ähnlichem sowohl für Mitarbeitende als auch Führungskräfte durch.