Ein Bundesgericht hat Australiens größte Fluggesellschaft Qantas zu einer Rekordstrafe von 90 Millionen Australische Dollar (umgerechnet etwa 50 Mio. Euro) verurteilt. Der Grund: eine illegale Massenkündigung während der Corona-Pandemie.
Damals setzte die Fluggesellschaft rund 1.800 Mitarbeiter vor die Tür. Ihre Jobs wurden an externe Dienstleister ausgelagert.
Laut der nunmehrigen Gerichtsentscheidung soll mehr als die Hälfte der Rekordstrafe an die Gewerkschaft Transport Workers Union (TWU) gezahlt werden. Wo die restlichen 40 Millionen hinfließen sollen, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, hieß es.
Die Gewerkschaft hatte als Kläger die Höchststrafe von 21 Millionen Australischen Dollar gefordert, Qantas plädierte für eine "mittlere" Strafe in der Höhe von 40 bis 80 Millionen.
Die schlussendlich verhängte Strafe solle als ein "echte Abschreckung" dienen, denn "jemandem illegal die Arbeit zu entziehen bedeutet, ihm einen Teil seiner Menschenwürde zu nehmen", betonte der zuständige Richter.
Zuvor waren den betroffenen Beschäftigten bereits 120 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen worden. Bereits im Dezember hatten sich die Fluggesellschaft und die Gewerkschaft auf diese Summe geeinigt.