Sasha Knezevic hat sich immer wieder neu erfunden. "Ich bin gerne spontan", lacht der Wiener mit serbischen Wurzeln im "Heute"-Gespräch. Er spielte als junger Mann in der ersten italienischen Liga Profi-Basketball, danach zog er nach New York. Zehn Jahre war der heute 43-Jährige als Model erfolgreich, der 1,87 Meter große Athlet ließ sich für große Labels wie Trussardi, Tiffany & Co, DKNY und Dolce & Gabbana ablichten.
Seit zehn Jahren lebt Knezevic nun wieder in Wien. Er modelt noch, doch seine große Leidenschaft gilt der Kunst, der er sich nun fast ausschließlich widmet. "Ich bin extrem stolz darauf. Das Leben als Künstler ist sehr aufregend", sagt er freudig. "Es ist einfach, alles hinter sich zu lassen, wenn man nicht viel hat. Viel schwieriger wird es, wenn man schon alles hatte".
In seinem Atelier in Wien-Alsergrund entstehen kraftvolle Kollagen zwischen Glamour und Graffitti. Ab 24. Juni präsentiert er seine jüngsten Werke und sein erstes Buch "LOL" im Palais Festetics/Node Contemporary. Das Artbook hat der Künstler seinem Vater gewidmet, der vor zwei Jahren gestorben ist. "Er war einer der ersten Gastarbeiter, der nach Wien gekommen ist. Ich wollte seine Geschichte erzählen." Dass Knezevic seine Träume verwirklichen konnte, verdankt er dem Fleiß und der Fantasie seines Vaters. "Das Buch zwingt mich, zurückzuschauen. Es ist ein Dankeschön an meinen Vater."
Der Titel "LOL" ist auch als Mahnung zu verstehen, wenn das Leben einem Steine in den Weg legt. "Man darf das Lachen nicht vergessen. Das kann auch frech und rebellisch sein." Heute weiß Knezevic: "Die Kunst hat mir einen großen Schatz mitgegeben: Es geht um den Prozess. Das Leben ist ständig in Bewegung."