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Kultig! So schoss Herzog Israel aus der WM-Quali

Andi Herzog ist Teamchef von Israel, doch dort gibt es nicht nur positive Erinnerungen an ihn. 2001 traf er das Land in der WM-Quali mitten ins Herz.

Heute Redaktion
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Erstmals ist Andreas Herzog der Sprung auf einen Teamchef-Posten gelungen! Österreichs Rekord-Nationalspieler soll Israel zur EM führen. Ex-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner hatte den Deal eingefädelt, nun steht der Wiener vor seiner größten Bewährungsprobe. Nicht nur sportlich geht es um den Erfolg, Herzog muss auch die Herzen der Israelis erobern, denn dort gibt es nicht nur positive Erinnerungen an ihn.

Hochrisiko-Spiel



Der Grund dafür liegt schon 17 Jahre zurück. Am 27. Oktober 2001 traf Österreich in der WM-Quali auf Israel – und Herzog seinem neuen Arbeitgeber mitten ins Herz. Was war passiert? Spanien sicherte sich in Gruppe 7 ohne Mühe Platz eins. Dahinter ein enges Duell zwischen Österreich und Israel, in der letzten Runde musste das ÖFB-Team auswärts antreten. Die Ausgangslage: Mit einem Sieg würde Israel den Play-off-Platz holen, Österreich reicht ein Punkt. Wegen Sicherheitsbedenken sagten neun Teamkicker die Reise zum Auswärtsmatch ab.

Drama in Tel Aviv

Es folgte eine dramatische Partie: Israel ging durch Gershon in der 56. Minute 1:0 in Führung. In der zweiten Minute der Nachspielzeit Freistoß für Österreich an der Strafraumgrenze. Herzog trat an – und traf zum 1:1. Für die rot-weiß-rote Truppe war damit das Play-off-Ticket fix, bei einigen der 42.000 Israel-Fans im Ramat-Gan-Stadion lagen die Nerven dafür blank. Das bekam vor allem ORF-Kommentator Hansi Huber zu spüren. "Ich werde hier inzwischen mit Orangen, mit Steinen, mit Steinen, mit allen möglichen Gegenständen beschossen", klagte er nach dem 1:1. "Da hinten, da sitzen wir und haben uns verbarrikadiert, weil es einfach anders gar nicht mehr möglich ist, hier zu arbeiten."

WM-Traum geplatzt



Für Österreich sollte es am Ende übrigens nichts mit dem WM-Ticket werden. Denn im Play-off gegen die Türkei kam das aus nach einem 0:1 und einer 0:5-Niederlage. (heute.at)