Wer in dieser Nacht etwas hören wollte, musste hin: Das Haus der Musik war der Hotspot der Langen Nacht der Museen am Samstag (4. Oktober). 2.516 Besucher drängten sich durch die Klangräume und dirigierten virtuelle Orchester.
Nur wenige Straßen weiter öffnete das Jüdische Museum seine Türen – und zog 1.187 Besucher in seinen Bann. Zwischen Dorotheergasse und Judenplatz wurde Geschichte lebendig, modern erzählt und eindrucksvoll inszeniert. Besonders die mittelalterliche Synagoge sorgte für leise Momente in dieser lauten Nacht. Hier spürte man, was Kultur auch sein kann: Erinnerung und Dialog.
Leiser, aber nicht weniger stark: 878 Gäste pilgerten ins Mozarthaus Vienna. Zwischen historischen Räumen und der Ausstellung "Mozart bei Tisch" entstand Gänsehaut-Atmosphäre. Zwei Konzerte ließen den Geist des Komponisten durch die Nacht klingen – ein stiller Höhepunkt inmitten des Trubels.
Bunt, wild, anders: Das KunstHausWien zog 674 Besucher an und bot ein Feuerwerk aus Kunst und Emotion. Julius von Bismarcks "Normale Katastrophe" traf den Nerv der Zeit – eigenwillig, intensiv, unbequem.
Dazu die inklusive Performance "Mellow Yellow", bei der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam auftraten – ein stiller Gänsehautmoment in einer lauten Nacht.
Seit 25 Jahren zieht die "Lange Nacht der Museen" Kulturfans in ihren Bann. Rund 660 Häuser öffneten heuer bis Mitternacht, von kleinen Galerien bis zu großen Bühnen. Doch nirgendwo war der Andrang so spürbar wie in den Wien-Holding-Museen.