Fußballfans müssen tief in die Tasche greifen – und das nicht nur fürs Bier im Stadion. Wer am Donnerstag (9. Oktober) das WM-Quali-Spiel Österreich gegen San Marino besucht, darf sich auf volle Ränge, aber keine Gratisfahrt freuen. Der ÖFB rät wegen einer Baustelle beim Stadion dringend zur Anreise mit U-Bahn und Bus – doch das Match-Ticket gilt nicht mehr als Fahrschein.
Wie der "Kurier" berichtet, war das früher anders: Damals zahlte der ÖFB über seinen Partner Ö-Ticket eine fünfstellige Gebühr pro ausverkauftem Spiel an die Wiener Linien. Diese Vereinbarung gibt es nicht mehr, bestätigt ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. "Zum anderen wissen wir von vielen Stadionbesuchern, dass sie ohnehin über Jahreskarten verfügen", so Neuhold.
Die Wiener Linien betonen auf Anfrage, dass die Entscheidung beim Veranstalter liege. "Wir haben eine bestehende Vereinbarung mit Ö-Ticket. Ob ein Ticket gleichzeitig als Fahrschein gilt, kann der jeweilige Veranstalter selbst festlegen", heißt es von den Wiener Linien. Entscheidet sich ein Veranstalter dagegen, fällt auch kein Beitrag an, der sonst an die Wiener Linien abgeführt würde.
Damit ist klar: Dass die Fans beim WM-Quali-Spiel nun für die Öffi-Anreise extra zahlen müssen, liegt allein am ÖFB – er verzichtete auf die Kombi-Ticket-Option.
Ganz anders bei Rapid und der Austria: Dort dürfen Abonnenten noch drei Stunden vor und nach jedem Heimspiel gratis mit den Öffis fahren. Für das Nationalteam gilt diese Regelung nicht mehr – obwohl auch hier zehntausende Fans erwartet werden.
Das bedeutet: Zusätzlich zum Match-Ticket müssen viele nun auch noch ein Öffi-Ticket lösen. Nach der jüngsten Preiserhöhung bei den Wiener Linien ist das der nächste Dämpfer für alle Stadionbesucher.