Politik

Kunasek warnt vor "totalem Krieg" gegen ÖVP

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Wird die FPÖ einem Misstrauensantrag gegen Kurz zustimmen? FPÖ-Verteidigungsminister Kunasek mahnt vor einer heute nicht absehbaren Dynamik im Nationalrat.

Der Rauswurf von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) durch Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde nach dem Rücktritt von Bundesparteiobmann und Vizekanzler Heinz-Christian Strache zum Knackpunkt für die türkis-blaue Koalition. Das Resultat ist, dass alle freiheitlichen Minister geschlossen die Regierung verlassen.

Unter ihnen auch Verteidigungsminister Mario Kunasek. Doch anstatt im Nationalrat die Oppositionsbank zu drücken, kehrt der gebürtige Grazer der Bundeshauptstadt gänzlich den Rücken. Er will wieder "landespolitisch in Erscheinung treten und wirken".

"Angesichts der aktuellen Lage kannst du ja sowieso keine Zukunftsprojekte mehr starten. Jetzt noch drei Monate Minister zu spielen, das wäre Sesselkleberei", erklärt der scheidende Minister gegenüber der "Kleinen Zeitung", warum der geschlossene Rücktritt der Freiheitlichen wichtiger war als die weitere Regierungsarbeit für Österreich.

"Zu viel Porzellan zerschlagen"

Kickl sei eine "tragende Säule" gewesen, der sich "nichts zuschulden kommen lassen" habe. "Daher war es im Sinne der Geschlossenheit erforderlich, dass wir uns hinter ihn stellen", so Kunasek.

"In den letzten Stunden und Tagen wurde einfach zu viel Porzellan zerschlagen", das ehemals gute Arbeitsverhältnis sei schwer beschädigt, erklärt der Steirer im Interview und mutmaßt: "In der ÖVP hat sich offenbar eine Kraft durchgesetzt, die uns nicht will."

Unterstützt FPÖ Misstrauensantrag?

Wird die FPÖ nun auch den Bundeskanzler stürzen? Die SPÖ hat bereits angekündigt, einen Misstrauensantrag gegen Sebastian Kurz einbringen zu wollen. Ohne die Freiheitlichen hätte die ÖVP nicht genug Stimmen, um diesen abzuwehren.

Zum Thema: So stehen Kurz' Chancen beim Misstrauensantrag

Im Interview mit der "Kleinen Zeitung" gibt Kunasek zu, darüber "noch nicht nachgedacht" zu haben, mahnt aber: "Wenn es im Nationalrat zum freien Spiel der Kräfte kommt, dann wird es vermutlich so manche Dynamik geben, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können". Und: "Es sollte jetzt nicht der totale Krieg ausbrechen. Das ist nicht notwendig."

Alle Artikel zur Causa Strache und der Regierungskrise zum Nachlesen >>>

Die Bilder des Tages

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com

    (rcp)