Ein Elfmeter, der im Meisterrennen alles verändert hat. Oder besser gesagt: ein Skandal-Elfer, wenn es nach den Violetten geht.
"Krank, dass so was Elfmeter ist!" poltert Stürmer Maurice Malone, der sich über die Entscheidung von Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca schlichtweg nur wundern kann. Auch Mittelfeld-Motor Manfred Fischer schüttelt den Kopf: "Für mich war das nie und nimmer einer."
Der Knackpunkt: In Minute 63 rauscht Salzburgs Dorgeles Nene in den Strafraum, ein leichter Kontakt mit Austrias Prelec – und der Stürmer segelt spektakulär zu Boden. Elfmeter! Die ersten TV-Bilder: kein Foul zu sehen. Später: ein zarter Kontakt an der Wade. Genug für einen Strafstoß?
Der Schiri bleibt bei seiner Entscheidung. "Ein klarer Elfer", sagt Ciochirca. Auch Salzburg-Coach Thomas Letsch bläst ins gleiche Horn: "Das reicht aus, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen."
Viele fragen sich: Warum hat sich der Unparteiische die Szene nicht am Monitor angeschaut? Antwort: Der VAR sah keinen klaren Fehler – also blieb der Pfiff bestehen. Und damit auch der Frust der Austria.
Denn dieser Elfer besiegelte endgültig das 1:3 und machte Dorgeles Nene zum Doppelpacker. Bitter für die Wiener, die damit bereits das vierte Pflichtspiel in Folge sieglos bleiben.
Bis vor Kurzem lachte die Austria noch von Platz eins, spielte im Cup-Halbfinale um den Aufstieg ins Endspiel. Hartberg wart die "Veilchen" raus. Das Liga-Derby bei Rapid ging in die Hose. Inzwischen ist die Austria nur mehr Dritter und hat Wolfsberg im Nacken. Nur noch ein Pünktchen trennt die Verfolger. Trainer Stephan Helm versucht, Ruhe zu bewahren: "Sehr unglücklich, sehr ärgerlich. Aber wir sind da."
Ein kleiner Lichtblick immerhin: Der erste Treffer nach drei torlosen Partien durch Malone. Doch das genügt nicht, wenn man in der Meistergruppe bestehen will. "Wir sind heiß!", meint Sahin-Radlinger – und das müssen sie auch sein: Denn jetzt kommen zwei Kracher gegen Sturm, bevor’s erneut gegen Salzburg geht.