Wirtschaft

Lage normalisiert sich: 76.000 Arbeitslose weniger

Die Arbeitslosenzahlen sind weiterhin rückläufig. Im August gab es fast 76.000 Arbeitslose weniger also noch im Vorjahresmonat.

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Im August gab es fast 76.000 Arbeitslose weniger also noch im Vorjahresmonat.
Im August gab es fast 76.000 Arbeitslose weniger also noch im Vorjahresmonat.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Am Mittwoch wurde im Rahmen einer Pressekonferenz von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) wieder die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt präsentiert. Hinsichtlich der Arbeitsmarktdaten für August lässt sich grundsätzlich feststellen, dass sich der Trend der Monate davor fortgesetzt hat.

Arbeitslosenzahlen rückläufig

Die Arbeitslosenzahlen sind demnach weiterhin rückläufig. Im August wurden 347.312 Personen auf Jobsuche verzeichnet – das sind um 75.598 Personen weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Rechnet man die Arbeitssuchenden in Schulung weg, so sind derzeit 286.277 Personen arbeitslos gemeldet – ein Minus von 23 Prozent. An dieser Stelle merkte Kocher an, dass der Rückgang bei den Frauen etwas geringer war als bei den Männern.

 Das größte Minus unter den Bundesländern verzeichnete Salzburg mit 32,5 Prozent, Schlusslichter sind Vorarlberg und Wien mit je minus 20 Prozent.

Schlechte Nachrichten gibt es hingegen im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit: Die Zahl jener, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos sind, stieg um 14,4 Prozent in die Höhe und betrifft nun also 75.014 Personen – 9.467 Menschen mehr als noch vor einem Jahr.

Schwung in Gastro & Hotellerie

Bei einem genaueren Blick auf die Zahlen im August zeigt sich: bei den In- wie Ausländern hielt sich der Rückgang die Waage (minus 22,5 bzw. 24,1 Prozent). Per Schulabschluss aufgeschlüsselt sinken die Rückgänge grundsätzlich mit steigender Ausbildung.

Hinsichtlich des Alters dürfen sich die Jungen über den stärksten Rückgang im Jahresvergleich mit einem Minus von 31,7 Prozent freuen. Bei den 25- bis 49-Jährigen waren es 24,7 Prozent, bei den Älteren nur 16,7 Prozent. Auffällig ist auch das vergleichsweise geringe Minus bei Menschen mit Behinderung (minus 9,3 Prozent).

 Der Blick auf die einzelnen Branchen zeigt:

Die Gastronomie und Hotellerie haben wieder Schwung aufgenommen! Den stärksten Rückgang gab es hier bei den gemeldeten Arbeitslosen (41,3 Prozent). Mit etwas Abstand folgen Verkehr und Logistik (29,8 Prozent). Im Gesundheits- und Sozialwesen gab es hingegen nur einen minimalen Rückgang von 5,7 Prozent.

Anstieg bei Schulungsteilnehmern 

Auch bei den Schulungsteilnehmern gibt es positive Nachrichten – hier erhöhte sich die Zahl der Teilnehmer um 10.018 auf 61.035. Besonders Tirol sticht mit einem Zuwachs von 37,8 Prozent hervor.

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung liegt aktuell bei 6,9 Prozent (minus zwei Prozentpunkte gegenüber August 2020). Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich um zwei Prozent auf 3,869 Millionen Arbeitskräfte

Rückgang bei Kurzarbeit 

In Phase 5 der Kurzarbeit ist die Nutzung selbiger sehr stark zurückgegangen und belief sich auf unter 50.000. Hier ist die Rede aber nur von den Voranmeldungen.

Viele Firmen sind aber nach wie vor stark betroffen – etwa im Bereich der Stadthotellerie. Hier gilt es auch weiterhin zu helfen. Die Anzahl der Menschen in Kurzarbeit sieht Kocher generell aber als "gering" an.

Weitgehende Normalisierung

Insgesamt ist also eine weitgehende Normalisierung der Lage am Arbeitsmarkt zu beobachten. Wie es weitergeht, wird entscheidend davon abhängen, wie sich die Pandemie-Lage verändern wird.

Auch Kocher ruft an dieser Stelle zur Impfung auf, um zu gewährleisten, dass es künftig zu keinen Corona-bedingten Einschränkungen am Arbeitsmarkt kommt. 

Arbeitslosenversicherung Neu

Das nächste Projekt, mit dem sich die Regierung befassen wird, ist ein Reformpaket zu "Arbeitslosenversicherung Neu". Die Diskussionen hierzu beginnen ab jetzt. Bis Dezember diesen Jahres sollen dann erste Zwischenergebnisse berichtet werden. 

Auf den Weg soll das Reformpaket dann im ersten Quartal 2022 gebracht werden. Durch die "Arbeitslosenversicherung Neu" sollen künftig Vermittlung beschleunigt werden. Das derzeitige Modell stammt aus 1949, der nächste Reformschritt wurde in den 70er Jahren umgesetzt. Nun sei es an der Zeit, dies zu überarbeiten. 

Das kürzlich von AMS-Chef Kopf thematisierte Aus der Zuverdienstmöglichkeit für Arbeitslose wurde ebenso thematisiert. Auch dies werde im Rahmen der Gespräche zur "Sozialversicherung Neu" besprochen werden. Genaueres könne man zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. "Am Grundstock des Systems" – wie etwa hinsichtlich der Notstandshilfe –soll aber nichts geändert werden. 

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