VP-Politiker im Interview

Landesvize Pernkopf: "Autowahl ist keine Glaubensfrage"

Landesvize Stephan Pernkopf (VP) über Klimaschutz und -aktivismus, Bauern und Traktoren, Energie und den Vorteil von E-Autos und Verbrennern.

Landesvize Pernkopf: "Autowahl ist keine Glaubensfrage"
Landesvize Stephan Pernkopf (VP)
NLK Filzwieser

Landesvize Stephan Pernkopf (VP) spricht im noch jungen, neuen Jahr mit "Heute" über den Sinn und "Unsinn" von E-Autos und Verbrennern, Landwirtschaft und Pflanzenschutzmitteln, Klimaschutz und -klebern, Energiewende sowie den "bösen" Wolf.

"Heute": Verbrenner- oder Elektroauto?

Stephan Pernkopf: Das soll und kann jeder selbst entscheiden und es ist keine Glaubensfrage. Man kann sich ja selber ausrechnen, welche Wegstrecken man zurücklegt, in vielen Fällen ist das Elektroauto praktischer und billiger, in anderen Fällen der Verbrenner. Übrigens sind im Benzin bereits 10 Prozent Bioethanol beigemischt. Diese Bio-Fuels made in Niederösterreich sollten noch weiter angehoben werden. Das reduziert CO2 und Feinstaub und gleichzeitig auch die Öl-Importe aus Saudi-Arabien.

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    Landesvize Stephan Pernkopf (VP)
    Landesvize Stephan Pernkopf (VP)
    NLK Filzwieser

    "Heute": Verstehen Sie die Einwände vieler Menschen, die sagen, dass eine "Umrüstung" der Wohnung bzw. des Hauses auf ein energieeffizientes Gebäude ihnen aus Kostengründen Angst macht, weil sich dies zudem niemals amortisieren kann?

    Stephan Pernkopf: Was den Menschen Angst macht, sind steigende und unkalkulierbare Energiekosten. Energiesparen und effiziente Energiesysteme sind ein Teil der Lösung. Daher wird die Bundesförderung für den Heizkesseltausch in etwa verdoppelt und der Zuschuss des Landes für die thermische Sanierung aufgestockt. Die Energieberatung Niederösterreich hilft!

    "Heute": Wie fällt ihr Resümee zu Klimakonferenz und Klimaklebern aus?

    Stephan Pernkopf: In Dubai haben sich 80.000 teils dubiose Lobbyisten getroffen. Bei uns picken sich Aktivisten auf die Autobahn. Beides hilft dem Klima nicht. Besser ist es, anzupacken, bei uns haben zum Beispiel schon 80.000 Menschen eine PV-Anlage installiert und 200.000 Menschen ihre Heizung auf Biomasse umgestellt. Deswegen sinkt der CO2-Ausstoß in Niederösterreich, um minus 25 Prozent seit 2005 und heuer um weitere sieben Prozent. Niederösterreich ist das Land mit der größten CO2-Einsparung und mit dem meisten Ökostrom.

    Landwirte sichern unsere Lebensmittelversorgung, dafür sind eben auch Traktoren und Pflanzenschutz notwendig und dabei staubt oder stinkt es halt. Leider fehlt manchen, die aufs Land kommen, das Verständnis dafür.
    Stephan Pernkopf
    Landesvize (VP)

    "Heute": Wie schwer ist heutzutage der Berufsstand des Landwirtes? Welche Sparten haben es besonders schwer? Und wie kann die Politik helfen?

    Stephan Pernkopf: Die Bauern sichern unsere Lebensmittelversorgung, dafür sind eben auch Traktoren und Pflanzenschutz notwendig, und dabei staubt oder stinkt es halt manchmal. Leider fehlt manchen, die aufs Land kommen, das Verständnis dafür. Wir setzen auf moderne, gut ausgebildete Familienbetriebe statt große Agrarindustrie. Wir haben das Unterstützungs-Programm darauf abgestimmt und heuer auch kräftig aufgestockt. Während übrigens die deutsche Ampel-Regierung massiv beim Mittelstand und den Bauern kürzt. Was es braucht: Die Sicherung der notwendigen Pflanzenschutzmittel und die Absage an ständig neue Eigentumssteuer-Fantasien. Hausverstand und Innovationen statt unnötige Vorschriften und Neiddebatten.

    "Heute": Wird zuviel Boden verbaut? Ja/Nein – Begründung

    Stephan Pernkopf: Ich bin gegen unnötigen Bodenverbrauch, aber Weiterentwicklung für Wohnungen und Arbeitsplätze wird es immer geben. Wir haben die Raumordnungsgesetze massiv verschärft, damit die Ortskerne gestärkt werden und nicht alles auf die grüne Wiese gebaut wird.

    "Heute": Kurz noch das zuletzt reicht heiße Thema Wolf ... das Tier, nicht der ORF-Wolf...

    Stephan Pernkopf: Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Er muss daher rasch vertrieben, vergrämt oder abgeschossen werden dürfen. Das fordern wir schon lange und waren dazu im November auch persönlich bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Vor wenigen Tagen hat die EU-Kommission nun endlich angekündigt, den Schutzstatus des Wolfs senken zu wollen.

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