Von 16-Jährigem

Lehrerin von Burschen missbraucht – sie war schwanger

Sieben Burschen wird vorgeworfen, eine Lehrerin missbraucht zu haben. Als sie von einem schwanger war, wurde sie von der Bande unter Drogen gesetzt.
Thomas Peterthalner
06.10.2025, 10:48
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Hohes Aufkommen an Justiz-Wachebeamten am Montag im Saal 303 des Wiener Straflandesgerichtes: Gleich 14 Polizisten sichern den voll besetzten Saal. Sieben Burschen im Alter von 16 bis 25 Jahren – bekannt als "Liesinger Gang" – werden in unterschiedlicher Zusammensetzung mehrere sexuelle Übergriffe an einer jungen Lehrerin zur Last gelegt, die als Vergewaltigung, sexueller Missbrauch einer wehrlosen Person und geschlechtliche Nötigung angeklagt sind.

Den Burschen aus Afghanistan, Irak, Rumänien und Österreich wird zudem noch Brandstiftung, Drogendelikte, Einbruch, schwere Erpressung und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Schockierend: Als das Opfer von einem 16-Jährigen schwanger war, verabreichten sie ihr Drogen und machten dann Fotos von ihr. Sogar ein 13-Jähriger war bei Drogenpartys in der Wohnung der Lehrerin dabei. Diese hat ihre Aussage bereits in einer kontradiktorischen Vernehmung gemacht und muss daher nicht vor Gericht erscheinen.

Angeklagte bekennen sich nicht schuldig

Zwei 15-Jährige – einer aus dem Irak, einer aus Afghanistan – sollen laut Staatsanwaltschaft gemeinsam mit einem 14-Jährigen in der Nacht auf den 16. Jänner die Wohnung der Frau angezündet haben. Bisher bestritten die Burschen die Vorwürfe – auch im Gerichtssaal bekannten sie sich zum Großteil der langen Liste der Anklagepunkte nicht schuldig.

Alles begann damit, dass die 29-Jährige einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit einem damals 16-jährigen Schüler hatte, der selbst zur "Liesinger Gang" gehörte. Er filmte die Situation heimlich und nutzte das Material später, um die Lehrerin massiv unter Druck zu setzen. Unter der Drohung, die Aufnahmen zu veröffentlichen, musste sie weitere Handlungen über sich ergehen lassen – und geriet so immer tiefer in die Abhängigkeit der Gruppe.

Lehrerin musste für alles bezahlen

Von Mai 2024 bis Jänner 2025 sollen die Burschen ihr Opfer in den eigenen vier Wänden terrorisiert und immer wieder missbraucht haben. Die Jugendlichen kamen regelmäßig in die Wohnung, aßen, tranken, konsumierten Suchtmittel – und ließen alles von der Pädagogin bezahlen. So musste sie für Pizza, Burger, Getränke, Zigaretten und Drogen aufkommen. Ihre Wohnung und ihr WLAN nutzten die Burschen, als wäre es ihr eigener Clubraum.

Damit sie spurte, setzten die Jugendlichen ihr Opfer massiv unter Druck. Sie drohten, bloßstellendes Material zu veröffentlichen: Fotos und Videos, die sie im Rausch oder bei sexuellen Handlungen zeigen sollten. Sogar ein Polaroid mit einem positiven Schwangerschaftstest wurde als Druckmittel verwendet. Die Lehrerin hatte große Angst um ihren Ruf und ihren Beruf – und ließ die Jugendlichen gewähren.

Opfer leidet an Depression

Laut einem psychiatrischen Gutachten leidet die Lehrerin aufgrund der sexuellen Übergriffe an einer chronischen Depression und einer posttraumatischen Belastungsstörung, die einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen ist. Der Prozess ist insgesamt für vier Tage anberaumt, die Urteile sollen erst am 20. Oktober fallen.

{title && {title} } pet, {title && {title} } Akt. 06.10.2025, 11:04, 06.10.2025, 10:48
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