Kevin Stöger rettete vergangene Saison den VfL Bochum fast im Alleingang vor dem Abstieg, steuerte im Relegations-Rückspiel gegen Düsseldorf (3:0) ein Tor und zwei Vorlagen bei. Die Erwartungshaltung nach seinem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach war groß. Bislang konnte der ÖFB-Legionär aber im Trikot der "Fohlen" seine Klasse noch nicht zeigen.
Der Mittelfeldspieler kommt nicht über die Joker-Rolle hinaus. Vor allem seine einstige große Stärke, Standardsituationen, sind zu seiner Achillesferse geworden. Trainer Gerardo Seonane äußerte sich nun zur Situation des Österreichers.
Stöger hat sich seine Debütsaison beim Bundesligisten sicherlich anders ausgemalt. Das weiß auch Seonane, gegenüber der "Bild" erklärt er: "Er stand nicht so oft in der Startelf, wie er sich das vorgestellt hat. Dann fängt der Kopf an zu arbeiten, und das ist für die gewohnten Abläufe im Hochleistungssport selten gut."
Stöger stand in der laufenden Saison bislang für Gladbach in 28 Bundesliga-Spielen am Platz, kommt dabei aber nur auf sieben Torbeteiligungen. Zu Beginn überzeugte der fünffache ÖFB-Teamspieler noch mit guten Leistungen. Dann wurde er aber Opfer einer Systemumstellung, in der andere Spielertypen gefragt sind.
Unter den mentalen Schwierigkeiten litt offenbar auch Stögers größte Stärke: Standardsituationen. Bei Bochum waren diese noch ein Trumpf im Abstiegskampf, in Gladbach ist davon aber nichts mehr zu sehen. Seonane meinte: "Es stimmt, dass wir in der Rückrunde unsere Standardstärke etwas eingebüßt haben und dass Franck Honorat da eine höhere Zuverlässigkeit hatte als Kevin. Dass der die Qualität hat, ist aber klar, nur er denkt momentan zu viel nach."
Der 46-Jährige ist aber auch sicher, das sich die Dinge für den Österreicher wieder ändern werden. "Er wird zurückkommen, er reflektiert viel und wir sprechen mit ihm über diese Dinge."
