Antonio Rüdiger sorgte bei der Finalniederlage von Real Madrid in der Copa del Rey gegen den FC Barcelona (2:3) für einen riesigen Skandal. Dem deutschen Nationalspieler brannten in der Verlängerung nach einer Foul-Entscheidung die Sicherungen durch. Er warf von der Ersatzbank aus einen Gegenstand in die Richtung des Schiedsrichters, beleidigte den Unparteiischen als "Hurensohn" und "Missgeburt" und musste anschließend von mehreren Personen zurückgehalten werden.
Der DFB hielt sich mit einem Statement lange Zeit zurück, äußerte sich jetzt allerdings in Person von Rudi Völler zu dem Vorfall. Der 65-Jährige forderte eine Verhaltens-Änderung vom Innenverteidiger.
"Das geht nicht. Schon gar nicht als deutscher Nationalspieler", stellte Völler am Montag auf klar. Dennoch entschied sich der Deutsche Fußball-Bund gegen Sanktionen. "Toni ist ein klasse Spieler – aber Klasse muss er als Nationalspieler auch bei seinem Verhalten zeigen", betonte der 65-Jährige.
"Er fordert zu Recht Respekt für sich ein. Diesen Respekt muss er ohne Ausnahme auch anderen entgegenbringen." Allerdings: Die Bilder, die bei der Niederlage gegen den FC Barcelona entstanden, passen mit diesem Anspruch absolut nicht zusammen. Schließlich betont Rüdiger stets selbst, er wolle auf und neben dem Platz als "emotionaler Leader" führen.
Völler meinte, Rüdiger sei "ein herausragender Fußballer und ein sehr emotionaler Typ". Das solle er aber auch bleiben. Der Innenverteidiger müsse sich diesbezüglich "ändern" und das wisse er auch.
"Toni hat sich gestern bei Julian und mir gemeldet und wir haben länger über die Situation gesprochen. Mit ihm direkt, aber auch intern mit Bernd Neuendorf und Andreas Rettig", schilderte der 65-Jährige. In Spanien droht Rüdiger eine drastische Bestrafung. Für das Werfen eines Gegenstandes auf den Schiedsrichter kann der 32-Jährige gemäß Regelwerk für vier bis zwölf Spiele gesperrt werden.