120 Euro hätte Daniel K. an die Asfinag zahlen müssen. Der Grund? Eine fehlende Vignette. Doch der 53-Jährige behauptet felsenfest: "Die Asfinag hat einen Fehler gemacht. Ich habe eine elektronische Vignette!" Das hätte der Niederösterreicher auch wiederholt per Telefon klargestellt, zahlen würde er auf keinen Fall. Doch die Rechnungen flatterten ins Haus, zuletzt hatte K. die Wahl: Die Strafe begleichen oder knappe zwei Tage ins Gefängnis gehen?
Vignetten-Chaos in Niederösterreich: Im Mai 2024 war Daniel K. mit dem Auto unterwegs, kam dabei zwei mal in eine Kontrollstation der Asfinag. Diese stellte fest: Die Vignette fehlt! Aber K. ist sich sicher, er habe eine elektronische Vignette gekauft! "Ich habe dann zwei Rechnungen von 120 Euro erhalten. Ich habe angerufen und erklärt, dass ich eine elektronische Vignette hatte, und das wurde überprüft. Die Strafe wurde zurückgenommen", so der 53-Jährige zu "Heute".
Für ihn war die Sache gegessen, bis erneut ein Brief in seinem Postkasten lag. Diesmal war es eine Anzeige der Polizei und eine Forderung über 400 Euro. "Ich habe dann einmal abgewartet, plötzlich hat die Polizei angerufen. Ich hätte entweder die Strafe zahlen oder ins Gefängnis gehen können", ist K. entrüstet. Auch bei der Bezirkshauptmannschaft habe er seinen Fall erklären wollen, wurde jedoch abgewiesen.
Für K. war die Entscheidung, wie es weitergeht, eigentlich klar. "Ich habe nichts falsch gemacht, also setze ich mich halt die zwei Tage ins Gefängnis. Ich zahle nicht!" Insgesamt hätte seine Haftstrafe einen Tag und 20 Stunden betragen.
Doch plötzlich kam eine allesentscheidende Wendung: Nachdem "Heute" bei der Asfinag nachfragte, wurde K. gerade noch rechtzeitig kontaktiert. Kulanterweise wurde eine Anzeige erlassen, die andere war noch offen. Im Gespräch mit der Frau des Betroffenen erfuhr "Heute": "Er muss nicht in Haft, wir haben gerade bezahlt."