Gesundheit

Impfung schützt nicht vor BA.5-Variante – Experten warn

Die Subvarianten BA.4 und BA.5 befindet sich zwar noch in der Unterzahl, nehmen laufend zu. Experten aus Österreich und Deutschland schlagen Alarm.

Christine Scharfetter
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Forscher Ulrich Elling bei der Sequenzierung
Forscher Ulrich Elling bei der Sequenzierung
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Südafrika befindet sich bereits mitten in der neuen Welle  BA.4 und BA.5. In Portugal schießen die Corona-Zahlen aufgrund der Omikron-Subvarianten ebenfalls in die Höhe. In Österreich und Deutschland machen sie noch einen geringen Anteil der Neuinfektionen aus – derzeit zumindest.

So warnte Molekularbiologe Ulrich Elling die Tage vor einer neuen Welle in Österreich im Juli und zeigte auf Twitter anhand von Grafiken, dass sich der BA.5-Anteil von Woche zu Woche verdoppelt. Ein rasante Zuname sozusagen. Die Maßnahmen dagegen: Das Nationale Impfgremium berät derzeit darüber die Altersempfehlung für die vierte Impfdosis von aktuell 80 auf 65 Jahre zu senken. In Wien gibt es den zweiten Booster bereits seit April von alle ab 65 Jahre und andere Risikogruppen. Alle anderen sollen hingegen erst im Herbst mit dem angepassten Varianten-Impfstoff erneut gepikst werden.

Immunschutz hält nur kurz

Den Grund erklärte der Wiener Virologe Norbert Nowotny im "Heute"-Gespräch: "Wir wissen inzwischen, dass mit den Omikron-Untervarianten die Immunität nicht wahnsinnig lange bestehen bleibt." Man spreche hier gerade einmal von drei oder vier Monaten. "Es macht also Sinn, relativ knapp vor der zu erwartenden Herbst- und Winterwelle eine Auffrischungsimpfung zu bekommen, weil wir dann eben diese drei bis vier Monate gut geschützt sind."

Dies heißt allerdings nicht, dass aktuell niemand immun gegen BA.5 ist. "Momentan sieht es so aus, dass diejenigen recht gut immun gegen BA.5 sind, die sich vor kurzem mit BA.2 infiziert haben", bewertete Virologe Martin Stürmer die gegenwärtige Lage laut "Hessenschau". Jene, deren Infektion mit BA.1 oder älteren Varianten allerdings schon länger zurück liege, "die können sich infizieren und auch wieder schwerer krank werden", warnt er.

Gleiches gelte für die Impfung: "Sie schützt weniger, je länger sie zurück liegt."