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Männer oder Frauen? Wer laut Studie öfter an Sex denkt

Der sexuell motivierte Unterschied ist nur gering. Für die Autoren der Metastudie spielen soziale und genetische Faktoren eine große Rolle.

Christine Scharfetter
Ist es doch nur ein alter Mythos, dass Männer häufiger an Sex denken als Frauen?
Ist es doch nur ein alter Mythos, dass Männer häufiger an Sex denken als Frauen?
Getty Images/iStockphoto

Jetzt ist es offiziell: Es ist keineswegs nur ein Klischee, dass Männer tendenziell häufiger an Sex denken als Frauen. Das untermauert nun eine Metastudie von Sozialpsychologen der Universität des Saarlandes, die im Fachblatt "Psychological Bulletin" veröffentlicht wurde. Allerdings stellten die Wissenschaftler auch fest, dass der Unterschied zwischen den Geschlechtern wohl nicht allzu groß ist.

Für die Untersuchung hatte das Forschungsteam um Julius Frankenbach mehr als 200 Studien seit dem Jahr 1996 mit insgesamt mehr als 620.000 Teilnehmern ab 14 Jahren ausgewertet.

Viele Frauen haben mehr Lust auf Sex als Männer

Die Forscher definierten die sexuelle Motivation dabei danach, wie häufig jemand sexuelle Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen erlebe. "Menschen mit ausgeprägter sexueller Motivation denken häufiger an Sex, verspüren häufiger sexuelles Verlangen und masturbieren mehr", so Ko-Autor Malte Friese.

Tatsächlich haben Männer demnach eine – wenn auch gering – stärkere sexuelle Motivation als Frauen. Über einzelne Individuen würden die Ergebnisse jedoch nichts aussagen, betont er: "Auch wenn Männer im Durchschnitt eine stärkere sexuelle Motivation haben als Frauen, gibt es viele Frauen, die mehr Lust auf Sex haben als viele Männer." Die Wissenschaftler schätzen, dass 24 bis 29 Prozent der Frauen stärker sexuell motiviert seien als der durchschnittliche Mann.

Dass Männer generell eine stärkere sexuelle Motivation haben als Frauen, hätten auch schon frühere Untersuchungen zu dem Thema ergeben, so die Forscher. Doch hinsichtlich der Größe des Unterschieds hätten noch offene Fragen bestanden.

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    (Bild: iStock)

    Soziale und genetische Faktoren entscheidend

    Wie sich die Abweichungen zwischen Frauen und Männern erklären lassen, war nicht Thema der Studie. Dies biete Spielraum für Interpretationen, so die Autoren. Sie gehen jedoch davon aus, dass die sexuelle Motivation sowohl von sozialen als auch von genetischen Faktoren bestimmt sei. "Wenn zum Beispiel Kinder schon beobachten, dass Männer und Frauen ihre Sexualität unterschiedlich ausdrücken und andere dies wertschätzen oder ablehnen, lernen sie, sich später entsprechend zu verhalten", erläutert Friese.

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