Reisen

Für Touristen tabu! Auf dieser Insel lauert der Tod

Einsame Inseln, streng geheime Städte und militärische Sperrgebiete – wer sich im Urlaub auf Entdeckungstour begibt, sollte sich zuvor gut erkundigen.

Christine Scharfetter
Auf North Sentinel Island sind jegliche Besucher unerwünscht - der letzte Tourist bezahlte mit seinem Leben.
Auf North Sentinel Island sind jegliche Besucher unerwünscht - der letzte Tourist bezahlte mit seinem Leben.
Gautam Singh / AP / picturedesk.com

Während die einen sich im Urlaub nur die Sonne auf den Bauch scheinen lassen wollen oder sich am Pool des All-inclusive-Hotels räkeln, gehen andere in ihrer Freizeit gerne auf Entdeckungstour. Doch eine solche ist in fremden Ländern mit Vorsicht zu genießen, denn es gibt Orte, an denen Touristen absolut unerwünscht sind – und für ihre Anwesenheit sogar mit dem Leben bezahlen könnten.

Wir verraten euch fünf geheime Orte, die Touristen beim besten Willen nicht betreten dürfen. Der Grund können Seuchen, die giftigsten Tiere der Welt, "unfreundliche" Inselbewohner oder die Sicherung unserer Nahrungsquellen sein.

Hier heißt es: "Draußen bleiben!"

North Sentinel Island

Weiße Sandstrände, glasklares Wasser und eine bunte Vegetation, was wie ein Urlaubsparadies klingt, kann für Touristen zur Todesfalle werden. North Sentinel Island liegt im Indischen Ozean und ist die westlichste Insel der zu Indien gehörenden Inselgruppe der Andamanen. Dort lebt ein von der Außenwelt völlig abgeschnittenes, indigenes Naturvolk: die Sentinelesen.

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    Eins der wenigen Fotos, die es von North Sentinal Island und einem seiner Bewohnern gibt.
    Eins der wenigen Fotos, die es von North Sentinal Island und einem seiner Bewohnern gibt.
    HANDOUT / AFP / picturedesk.com

    Kontaktversuche sind nicht nur verboten, sondern werden von den Sentinelesen auch mit Gewalt beantwortet. Deshalb besteht um die Insel eine Sperrzone von drei Kilometern. Der US-Amerikaner John Allen Chau, der sich 2018 über dieses Verbot hinwegsetzte, bezahlte dies mit seinem Leben.

    Riems in der Ostsee

    Diese Insel ist kein Ort für einen Strandurlaub, denn große Teile sind Sperrgebiet – die Öffentlichkeit erhält keinen Zugang. Der Grund: Hier untersuchen Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts gefährliche Seuchen.

    Aus der Luft betrachtet sieht Riems aus wie eine idyllische Ferieninsel der Ostsee. Doch hier darf niemand rauf, der nicht befugt dazu ist.
    Aus der Luft betrachtet sieht Riems aus wie eine idyllische Ferieninsel der Ostsee. Doch hier darf niemand rauf, der nicht befugt dazu ist.
    Aufwind-Luftbilder / Visum / picturedesk.com

    Global Seed Vault

    Die Einrichtung im norwegischen Spitzbergen gilt als die Arche der Pflanzenwelt. Der Saatgut-Tresor lagert über 800.000 Saatkörner für Lebensmittel wie Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln, Früchte, Nüsse und Wurzelgemüse bei kuscheligen minus 18 Grad. Diese sollen im Fall einer globalen Katastrophe an Landwirte ausgeliefert werden.

    Für Touristen ist diese Zone absolut tabu. Lediglich die dort arbeitenden Forscher und hin und wieder auch Medienvertreter haben Zugang zu dem Gebäude.

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      Im norwegischen Spitzbergen befindet sich mit dem Global Seed Vault sozusagen die Arche der Pflanzenwelt.
      Im norwegischen Spitzbergen befindet sich mit dem Global Seed Vault sozusagen die Arche der Pflanzenwelt.
      JUNGE, HEIKO / AFP / picturedesk.com

      Queimada Grande oder "Insel des Todes"

      Die Insel Queimada Grande wird auf Portugiesisch auch "lha das Cobras", Schlangeninsel, genannt. Ein Name, den sie zu Recht trägt: Auf dem rund 43 Hektar großen Eiland tummeln sich laut Schätzungen rund 3.000 Schlangen – und keine harmlosen. Die Insel vor der brasilianischen Südostküste ist die Heimat der äußerst giftigen, goldbraunen Insel-Lanzenotter (Bothrops insularis), aus der Familie der Vipern. Diese Schlangenart kommt nur auf Queimada Grande vor. Ein Biss der Insel-Lanzenotter kann für einen Menschen ohne Behandlung tödlich enden.

      Die Insel ist daher für Besucher strikt gesperrt. Lediglich Wissenschaftler dürfen sie noch betreten, um die Schlangenart zu erforschen, solange es noch etwas zu erforschen gibt. Denn die Insel-Lanzenotter ist vom Aussterben bedroht. Einerseits gefährdet Inzucht, bedingt durch die "Inselhaft", den Bestand, andererseits ist das Gift auf dem Schwarzmarkt mehr als Gold wert. Schlangensammler und die Pharmazie sollen an der Art interessiert sein. Für ein Gramm Gift oder eine Schlange wechseln mehrere tausend Dollar den Besitzer.

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        Die sogenannte&nbsp;<a href="https://www.heute.at/s/ukraine-100215215">Schlangeninsel</a>&nbsp;vor der brasilianischen Südostküste ist die Heimat der äußerst giftigen, goldbraunen Insel-Lanzenotter (Bothrops insularis), aus der Familie der Vipern.
        Die sogenannte Schlangeninsel vor der brasilianischen Südostküste ist die Heimat der äußerst giftigen, goldbraunen Insel-Lanzenotter (Bothrops insularis), aus der Familie der Vipern.
        Golden Lancehead / Minden Pictures / picturedesk.com

        Früher gab es auf der Insel noch Leuchtturmwärter. Die letzten drei Wärter sind jedoch binnen weniger Jahre ums Leben gekommen. Jetzt wird der Leuchtturm automatisch betrieben.

        Ni’ihau, die "Verbotene Insel"

        Niʻihau ist die kleinste bewohnte hawaiianische Insel. Außenstehende haben keinen Zutritt zu der 180 Quadratkilometer großen Insel, auf der rund 130 Einwohner permanent leben - vorwiegend einheimische Polynesier. Sie zahlen keine Miete und kommen ohne befestigte Straßen, Telefon, fließendes Wasser oder Geschäfte aus. Der Haupterwerb der Inselbewohner besteht aus Viehzucht, außerdem bauen sie Binsen an, die sie zu Matten flechten. Pferde und Fahrräder fungieren als Transportmittel und Solarstrom versorgt die Einwohner mit Elektrizität. Lebensmittel und andere Bedarfsgegenstände des Alltags bringen Lastkähne der nahegelegenen Insel Kaua’i. Die Schule besuchen die Kinder ebenfalls auf Kaua’i, wobei sie die Strecke mit dem Kanu bewältigen.

        Nur selten gewähren die Inselbewohner Außenstehenden Zutritt zu ihrem Paradies. Für Touristen ist Ni’ihau praktisch unbetretbar. Die Küstenwache sorgt dafür, dass unerwünschte Besucher der Insel fernbleiben.

        Touristen sind auf der "Verbotenen Insel" unerwünscht.
        Touristen sind auf der "Verbotenen Insel" unerwünscht.
        Getty Images/iStockphoto