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Woom – was das teure Kinderfahrrad wirklich kann

Kinderfahrräder gibt es von 100 bis 500 Euro. Wir wollten wissen, worauf man achten muss und warum es Sinn macht, mehr Geld zu investieren.

Christine Scharfetter
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Auch Kinderfahrräder müssen viele Ansprüche erfüllen.
Auch Kinderfahrräder müssen viele Ansprüche erfüllen.
woom Bikes

Die derzeit wohl bekannteste Kinderfahrradmarke in Österreich: woom bikes. Kaum ein Instagram-Feed von Eltern kommt ohne die sündhaft teuren Velos aus. Aber muss das erste Fahrrad wirklich so teuer sein? "Heute" hat bei dem österreichischen Bike-Hersteller nachgefragt und auch grundlegende Fragen geklärt.

Was muss ein gutes Kinderfahrrad alles können?

Ein gutes Kinderfahrrad muss perfekt auf die Ergonomie von Kindern abgestimmt sein. Ein zentraler Punkt ist das Gewicht: Je leichter das Fahrrad, desto besser das Handling, und desto mehr Fahrspaß haben die jungen Bikerinnen und Biker. Darüber hinaus ist der Einsatz von qualitativ hochwertigen Einzelkomponenten essentiell. Bei woom sind zum Beispiel 90 Prozent der Komponenten eigens für uns entwickelt worden – wir legen großen Wert auf jedes Detail.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Das Rad sollte dem Kind perfekt passen. Das geht am besten mit einer Probefahrt beim Händler.

Woom bikes trenden seit zwei Jahren extrem. Was unterscheidet die Fahrräder von anderen?

In einem Satz: Woom bikes sind konsequenter als andere auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt. Die Zeit, die wir in die Entwicklung unserer Produkte investieren, schlägt sich im niedrigen Gewicht, in der hohen Qualität und beim herausragenden Handling nieder. Unser Ansatz ist mit zahlreichen Design-Preisen ausgezeichnet worden, etwa dem Red Dot Award, dem German Design Award, dem Design&Innovation Award.

Tut es nicht auch das günstige Modell vom Diskonter?

Unsere Entwickler tüfteln schon einmal zwei Jahre am perfekten Bremshebel. Diesen Entwicklungsaufwand betreiben andere Hersteller nicht. Resultat ist dann zum Beispiel die Gewichtsersparnis: woom bikes sind rund 40 Prozent leichter als andere Kinderräder.

"Woom bikes können auf dem Gebrauchtmarkt praktisch ohne Wertverlust weiterverkauft werden."

Qualität hat allerdings auch ihren Preis. Ein teures Vergnügen, wenn man bedenkt, wie schnell Kinder wachsen und man die nächste Größe braucht, oder?

Woom bikes sind langlebige Qualitätsprodukte und so konstruiert, dass mehrere Kindergenerationen daran Freude haben. Was den etwas höheren Anschaffungspreis relativiert: woom bikes sind sehr wertbeständig und können auf dem Gebrauchtmarkt praktisch ohne Wertverlust weiterverkauft werden.

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    Mit dem <strong>woom NOW</strong> bringt der niederösterreichische Fahrradhersteller ein ebenso auffälliges wie außergewöhnliches Bike auf die Straßen.
    Mit dem woom NOW bringt der niederösterreichische Fahrradhersteller ein ebenso auffälliges wie außergewöhnliches Bike auf die Straßen.
    Woom

    Ab wie viel Jahren macht ein Fahrrad überhaupt Sinn?

    Die Neugierde für das Radfahren kann ab dem Zeitpunkt geweckt werden, ab dem Kinder gehen können. Am besten in einem Umfeld, wo andere Kinder schon herumdüsen. Durch die Beobachtung wird die Lust geweckt und die Bewegung erlernt. Druck ist dabei eher kontraproduktiv, Kinder bestimmen am besten selbst, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um aufs Laufrad zu steigen.

    Laufrad oder Dreirad, womit ist der Start leichter und wieso?

    Wir empfehlen den Start mit dem Laufrad: Hier wird sehr gut die Balance trainiert. Zu Beginn geht es nämlich darum, das Gleichgewicht zu halten. Unterstützt werden kann dieser Prozess durch ein sanft abfallendes Gelände fernab von Autoverkehr und Stressfaktoren. Am Anfang bremsen Kinder mit den Füßen – es ist aber wichtig, dass Kinder früh auch mit der Handbremse vertraut werden. Wenn sie bereits auf dem Laufrad richtig bremsen gelernt haben, fällt der Umstieg auf das richtige Fahrrad dann noch leichter.

    Tipps, wie ich dem Kind das Fahrradfahren beibringe?

    Zum Radfahren müssen Kinder drei Fähigkeiten lernen: Balance halten, Bremsen bedienen und die Pedalierbewegung beherrschen. Idealerweise haben sie mit dem Laufrad bereits die beiden ersten Fähigkeiten erlernt und fahren mit Begeisterung. Der Umstieg auf das richtige Fahrrad gelingt dann üblicherweise mühelos – vor allem wenn das Fahrrad leicht und gut auf das Kind abgestimmt ist. Und wer als Kind die Freude am Radfahren kennenlernt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch als erwachsener Mensch Radfahren, ein gesundes, aktives Leben führen und zur nachhaltigen Mobilität beitragen.

    Warum kam es zuletzt zu Lieferengpässen und kann das wieder passieren?

    Die seit zwei Jahren andauernde Pandemie, der schreckliche Angriffskrieg in der Ukraine und der damit einhergehende eingeschränkte Welthandel sind die Gründe für die Lieferengpässe. Die Lieferzeiten in der Fahrradindustrie bleiben nach wie vor eine Herausforderung. Aber es sieht heuer tendenziell besser aus als 2021. Bei woom variieren die Lieferzeiten stark nach Modell. Bei den woom ORIGINALS sind wir momentan ganz gut aufgestellt: die Modelle woom ORIGINAL 1 und 1+ (Laufräder) und 3 sind momentan lieferbar – bei den Modellen woom ORIGINAL 4, 5, 6 arbeiten wir derzeit die Wartelisten ab. Schlecht sieht es derzeit beim woom OFF, also unserem Mountainbike, aus: hier müssen Kund*innen wegen verzögerter Komponentenlieferungen leider mit sehr langen Wartezeiten rechnen. 

    Woher kommen die einzelnen Teile und wo wird produziert?

    Woom bikes und deren Komponenten werden in Klosterneuburg entwickelt und designt. Hergestellt werden sie von Partnern in der ganzen Welt: Etwa in Kambodscha, Taiwan, Bangladesch und Polen. Unser mittelfristiges Ziel ist es, die Produktion nahe der Nachfragemärkte anzusiedeln und auch die Nachfrage in Europa aus Europa aus zu bedienen. Seit letztem Jahr kommen woom bikes auch aus einer Partner-Fabrik in Polen. In einem Werk des deutschen Unternehmens SPRICK CYCLE GmbH in Świebodzin im Westen von Polen werden woom ORIGINAL bikes endgefertigt.

    Wie kommt man eigentlich auf die Idee, Fahrräder zu bauen?

    Die woom Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka – damals junge Väter und fahrradbegeistert – haben lange nach dem perfekten Fahrrad für ihre Kinder gesucht. Weil sie dieses am Markt nicht finden konnten, haben sie das Kinderfahrrad neu gedacht und selbst gebaut. Bis heute ist Innovation die treibende Kraft bei woom. Gerade erst haben wir unser brandneues Urban Lifestyle Bike - das woom NOW vorgestellt. Mit revolutionärer Geometrie, außergewöhnlichen Features und straßenverkehrstauglicher Komplettausstattung richtet sich das woom NOW an Alltags-Radfahrer*innen von 6 bis 14 Jahren.