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Bundesliga kündigt Klage wegen Kuljic-Vorwürfen an

Die Bundesliga reagiert auf die Manipulations-Vorwürfe von Sanel Kuljic. Die Liga, der ÖFB und Mattersburg wollen gemeinsam eine Klage einreichen.

Heute Redaktion
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Sanel Kuljic vor Gericht. Seit zwei Jahren ist er wieder ein freier Mann.
Sanel Kuljic vor Gericht. Seit zwei Jahren ist er wieder ein freier Mann.
Bild: GEPA-pictures.com

Die Aussagen von Ex-Teamspieler Sanel Kuljic schlagen hohe Wellen. In einem Interview mit der "Krone" behauptete er am Donnerstag, dass zwei Mattersburg-Niederlagen in der vergangenen Saison manipuliert gewesen seien. Gegen diese Darstellung wollen sich die Bundesliga, ÖFB und der SV Mattersburg gerichtlich wehren.

Kuljic habe sich an die Öffentlichkeit gewandt, weil er um sein Leben fürchte. Erst vor zwei Jahren kam der 41-Jährige nach seiner Haftstrafe wegen Betrugs, Erpressung und Nötigung wieder auf freien Fuß. Den Bericht vom Vormittag findet ihr hier.

Die Reaktion



Die Bundesliga reagiert am frühen Nachmittag. In einem offiziellen Statement wird berichtet, dass die Liga den Vorwürfen nachgegangen sei: "Eine sofortige Rücksprache mit dem Österreichischen Fußball-Bund, dem SV Mattersburg, dem Play Fair Code und insbesondere dem Bundeskriminalamt hat ergeben, dass abseits der Medienberichte keinerlei Informationen vorliegen, welche die Aussagen von Sanel Kuljic bekräftigen."

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer wird zitiert: "Glaubwürdigkeit ist die Seele des Sports und Grundlage für Spannung, Emotion und Leidenschaft. Daher ist jeder Verdacht, der diese Glaubwürdigkeit untergräbt, ernst zu nehmen und bedarf einer lückenlosen Aufklärung. Die Bundesliga und der ÖFB werden in Zusammenarbeit mit dem Play Fair Code und dem BKA alle relevanten Schritte setzen."

Gemeinsam wollen die Bundesliga, der ÖFB und der SV Mattersburg rechtliche Schritte einleiten. "Damit wird er (Sanel Kuljic, Anm.) gefordert sein, seine medialen Anschuldigungen mit stichhaltigen Beweisen zu untermauern."

Die Stellungnahme im Original:



Stellungnahme zu den Vorwürfen von Sanel Kuljic

Der ehemalige und wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung verurteilte Spieler Sanel Kuljic erhebt in der heutigen Ausgabe einer österreichischen Tageszeitung schwere Vorwürfe, dass "in Österreichs höchster Liga weiterhin Spiele manipuliert" würden und bezichtigt ungenannte Personen der Spielmanipulation von zwei Meisterschaftsspielen der Saison 2018/19.

Diese Äußerungen wurden der Österreichischen Fußball-Bundesliga ausschließlich über heutige Medienberichte zugetragen. Eine sofortige Rücksprache mit dem Österreichischen Fußball-Bund, dem SV Mattersburg, dem Play Fair Code und insbesondere dem Bundeskriminalamt hat ergeben, dass abseits der Medienberichte keinerlei Informationen vorliegen, welche die Aussagen von Sanel Kuljic bekräftigen.

"Glaubwürdigkeit ist die Seele des Sports und Grundlage für Spannung, Emotion und Leidenschaft. Daher ist jeder Verdacht, der diese Glaubwürdigkeit untergräbt, ernst zu nehmen und bedarf einer lückenlosen Aufklärung. Die Bundesliga und der ÖFB werden in Zusammenarbeit mit dem Play Fair Code und dem BKA alle relevanten Schritte setzen," sagt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

In diesem Zusammenhang werden die Österreichische Fußball-Bundesliga, der Österreichische Fußball-Bund und der SV Mattersburg rechtliche Schritte gegen die öffentlich erhobenen Vorwürfe von Sanel Kuljic einleiten. Damit wird er gefordert sein, seine medialen Anschuldigungen mit stichhaltigen Beweisen zu untermauern.